Positionen - Alois Strohmaier
Ein Hoch den frechen Spatzen

Wenn ich gelegentlich auf einen Kaffee beim Jakomini-Sorger einkehre, geschieht es, dass ein frecher Spatz ohne Scheu vor den Gästen das Lokal aufsucht. Und geschickt pickt er die Semmel- und Brotbrösel auf dem Boden auf.
Da denke ich an den genialen Jugendseelsorger und Gründer des Salesianerordens, Johannes Don Bosco, über den die Dichterin Elisabeth Langgässer gesagt hat, der Heilige sei „wie ein wildes Gebirgswasser“ gewesen, „das gleichzeitig Steine mit sich reißt und Blumen und Tiere tränkt“. Diesem Don Bosco verdanken wir das Wort „Fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen!“
Bestimmt hatte der große Jugendseelsorger Jesus vor Augen, der auf seinen Wanderungen durch Galiläa in der Mittagshitze im Schatten eines Ölbaumes Rast machte, mit seinen Jüngern das Brot teilte und schmunzelnd die frechen Spatzen beobachtete, wie sie die Brosamen am Boden aufpickten. Auf sie sollen wir schauen, riet der Herr. Sie sind in Gottes Hand. Und der Vater im Himmel behütet sie. Um wie viel mehr uns, Jesu Jüngerinnen und Jünger, die viel wertvoller sind als „viele Spatzen“, wie es im Matthäusevangelium heißt (Mt 10,31).
Gewiss ein Trostwort Jesu, das damals den Jüngern galt, die in großer Bedrängnis lebten, und ihnen Mut machte durchzuhalten. Genauso wie es den heiligen Johannes Don Bosco, der 1888 in Turin starb, bestärkte, sich der schutzbedürftigen Jugendlichen anzunehmen und dabei „fröhlich zu sein und die Spatzen pfeifen zu lassen“.

Alois Strohmaier

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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