Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Meister

Offen gesagt - Sr. Mag. Anna Kurz
„Hinausblicken“

Was bringt es, wenn Jugendliche aus Europa sich zu einem „Modellparlament“ treffen? Ende Jänner fand in Graz die 22. nationale Sitzung des Model European Parliament Austria (MEP) statt. Gastgeberschule war das Gymnasium der Ursulinen, von Anfang an Teil des MEP. Was bringt es, wenn Jugendliche aus ganz Österreich und bei Folgetreffen aus Europa ins Gespräch kommen? Nun, sie lernen, über den Tellerrand hinauszublicken, sie werden sich ihrer demokratischen Rechte, aber auch ihrer Verantwortung...

  • 01.02.23

Positionen - Svjetlana Wisiak
Prost!

Endlich habe auch ich die Show „Hader on Ice“ gesehen. Josef Hader setzt sich darin mit allem auseinander, was typisch für den Waldviertler ist, vor allem aber typisch für den Österreicher. Nach zweieinhalb Stunden schwankt er über die Bühne – betrunken, nicht vom vermeintlichen Tee aus der Rum-Flasche, auch nicht vom Gelächter im ausverkauften Saal, sondern vor allem von der Bestätigung, die ihm der tosende Applaus des Publikums ausstellt: Wie realistisch der Schmäh mit dem Nachbarn klingt,...

  • 01.02.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Mehr als Dünger fürs Hirn

Unlängst beobachtete ich in ORF 2 ein Gespräch zwischen zwei Künstlern. Der eine sprach begeistert über seine Fans und freute sich dankbar über deren Begeisterung. „Auf diese Leute verzichte ich gerne“, antwortete sein Gegenüber lapidar. Da aber Begeisterung der Dünger für unser Hirn ist, müsste die Gießkanne dieses Mannes ordentlich nachgefüllt werden. Als Menschen haben wir nicht nur einen Körper und eine Psyche, wir sind auch von einem Geist jenseits von Raum und Zeit durchdrungen. Durch...

  • 01.02.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Lichtzeichen gegen die Dunkelheiten

Vor 30 Jahren, als in unserem Land immer mehr ausländerfeindliche Töne laut wurden, leuchteten 300.000 Lichter auf dem Wiener Heldenplatz auf. Zu dieser Lichterkette hatten sich Menschen formiert, um gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ein Zeichen zu setzen. Viele taten es aus ihrem Glauben an Gott heraus, durch den alle Menschen Schwestern und Brüder sind. Ein starkes Lichtzeichen, dass wir in Österreich offen sein wollen und uns der Mitmensch wichtiger ist als bloße Schlagworte. Schon...

  • 25.01.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Leopold Neuhold
Frieden schaffen

Was sagt die Friedensethik dazu, wenn Panzer in die Ukraine geliefert würden? Solidarität mit der Ukraine, einem in seiner Existenz bedrohten Land, ist in ethischer Sicht gefordert, auch weil in der Ukraine demokratische Werte und Menschlichkeit weltweit verteidigt werden. Allerdings stellt sich die Frage, wie weit diese Solidaritätsverpflichtung geht und ob sie auch die Lieferung von Kriegsgerät beinhaltet. Dazu drei Bemerkungen: 1. Kann die Existenz des Staates gegenüber dem Aggressor nur mit...

  • 25.01.23

Positionen - Ernest Theußl
Physik und Metaphysik

Es war ein erhebender Augenblick für uns alle, als der Österreicher Anton Zeilinger den Nobelpreis für Physik entgegennahm. Mit seinen Forschungen hat er – wie man uns sagt – bahnbrechende Einblicke in das Innerste der Natur („ta physika“) freigelegt – für die halt, die das noch nachvollziehen können. Was aber ist das, was über die Natur hinausgeht, das berühmte „ta meta ta physika“, wie es Aristoteles formuliert hat? Schon von der Schule her bin ich es gewohnt, Metaphysik mit etwas Geistigem...

  • 25.01.23
Foto: Vanessa Rachlé

Mutworte - Elisabeth Rathgeb
Die Trotzdem-Blüten

Wenn im Jänner der Garten unter einer weißen Schneedecke liegt und das Thermometer frostige Minusgrade zeigt, halte ich Ausschau nach den ersten Frühlingsboten. Ich erwarte sie sehnsüchtig, denn die Tage sind kurz und die Nächte lang. Und endlich ist es dann soweit: Unter der alten Buchenhecke sprießen die ersten grünen Spitzen der Schneeglöckchen aus dem Boden. Es ist jedes Jahr wieder ein kleines Wunder – in Schnee und Eis wächst etwas Neues. Gerade am Jahresanfang hat das Schneeglöckchen für...

  • 25.01.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Einheit auf mehreren Ebenen

Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen darf nicht wie ein Abhaken des Themas Ökumene sein. Von ihr soll ein Impuls für gemeinsames Handeln, Beten und Feiern unter den christlichen Kirchen und Konfessionen ausgehen. Und für die Einsicht: Das meiste ist den Kirchen ja gemeinsam. Und Unterscheidendes braucht noch lange nicht Trennendes zu sein. Doch das Trennende läuft ja gar nicht mehr so sehr zwischen den Kirchen, sondern oft innerhalb. Unterschiedliches wird leicht zu Trennendem, wenn...

  • 18.01.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Anna-Maria Steiner
Bildung ist Zukunft

Warum ist Bildung für Kinder in Krisenzeiten so wichtig? Bildung ist bei Kindern in jeder Situation entscheidend dafür, wie ihre Zukunft aussieht. Bildung gibt die nötigen Werkzeuge an die Hand, um in Selbstständigkeit und Würde leben zu können. Da geht es um Grundfertigkeiten und Allgemeinwissen, um sich in der Welt zurechtzufinden – aber auch um das Wissen um die eigenen Rechte und Pflichten, um sich gegen Ungerechtigkeiten wehren zu können. Kinder aus Minderheitengruppen, etwa Roma, können...

  • 18.01.23

Positionen - Monika Prettenthaler
Familiengeschichten

Um Weihnachten und den Jahreswechsel ist in vielen Familien Zeit für Besuche, gemeinsame Feiern und Unternehmungen. Unabhängig, ob im aktuellen Familiensystem oder im weiteren der Herkunftsfamilie, werden in diesen Zusammenkünften gemeinsame Prägungen genauso erfahrbar wie unterschiedliche Entwicklung Einzelner: Da wird vielleicht bewusst, wie sehr die verstorbene Mutter, Oma oder Schwester als verbindende Mitte fehlt. Da gibt es beispielweise den Bruder, der sich intensiv mit der...

  • 18.01.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Neues braucht Mut

Es gibt Ereignisse, die vergisst man nicht. Auch dann nicht, wenn sie einen gar nicht wirklich direkt betreffen. So erinnere ich mich zum Beispiel noch gut an die Freude, die besonders in meiner Heimat Deutschland aufkam, als Joseph Ratzinger zum Papst gewählt wurde. „Wir sind Papst!“ war damals mehr als nur ein Slogan. Und heute, kurz nach seinem Tod, kann man überall die Erinnerungen der Menschen an ihn lesen. Neben vielen interessanten Fakten und lieben Worten ist mir aus einem Bericht zum...

  • 18.01.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie viele Päpste braucht die Kirche?

Ich erinnere mich an einen Vortrag des streitbaren Theologen Hans Küng in Graz. Dabei hatte er vatikanischen und päpstlichen Zentralismus kritisiert. Auf die Frage aus dem Publikum, wie er da bei der evangelischen Kirche denke, meinte er: In der evangelischen Kirche gibt es nicht den großen Papst, aber manchmal viele kleine Päpste. Und das könne auch schlimm sein. Nach dem Tod von Benedikt XVI. sind wieder Diskussionen aufgekommen, ob ein Papst zurücktreten soll oder nicht und ob wir jetzt zwei...

  • 11.01.23
Foto: Stoeckl

Offen gesagt - Michael Rosenberger
Zum Umdenken führen

Wie stehen Sie zu den aktuellen Protestaktionen von Klima-AktivistInnen? Es macht einen Unterschied, ob sich der Protest gegen eine säumige Umweltpolitik in Form von Verkehrsblockaden oder von Beschmutzungsattacken auf Kunstwerke äußert. Ziviler Ungehorsam hat eine lange Tradition als Mittel, um Missstände aufzuzeigen und Veränderungen zum Positiven zu bewirken. Nicht alle Methoden sind jedoch gleich geeignet, um einem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Überzeugender sind Protestformen, die mit...

  • 11.01.23

Positionen - Leopold Neuhold
Was wir Gott erlauben

„Lange war ich Atheist, bis ich draufkam, dass ich Gott bin!“ Dieser Spruch weist auf den Menschen, der selbst Gott sein und alles unter Kontrolle haben will. Ein solcher Ausgriff auf eine beanspruchte Allmacht ist spätestens durch die COVID-Pandemie oder den Ukraine-Krieg gestört worden. Daraus zieht Papst Franziskus in seiner heurigen Weltfriedensbotschaft diesen Schluss: „Was sollen wir also tun? Zunächst einmal zulassen, dass unser Herz durch die erlebte Krise verändert wird, das heißt...

  • 11.01.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Wenn es uns nicht gäbe

Die Fernseh-Ansprachen unseres Bundespräsidenten könnten auch hier abgedruckt sein. Es sind Mut-Worte. Vermutlich wurde Van der Bellen aber noch nicht dafür angefragt. So bringe ich einige Mut machende Gedanken – auch aus seiner Neujahrsbotschaft. Wir haben bestimmte Vorstellungen von der Zukunft. Doch in Zeiten wie diesen sind sie oft nur negativ gefärbt. Könnten wir uns nicht wenigstens die Möglichkeit offen halten, auch positiv überrascht zu werden? Mit einem pessimistischen „Eh schon...

  • 11.01.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Papst Benedikts erstes und letztes Wort

Wir haben gerade das Sonntagsblatt für die Weiterleitung in die Druckerei fertig gemacht, als wir am 19. April 2005 vom weißen Rauch aus der Sixtinischen Kapelle hörten. Sofort setzten wir uns vor den Fernseher, hörten von der Wahl Kardinal Ratzingers als Benedikt XVI. und konnten noch ganz aktuell davon berichten. Als „einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn“ hat er sich in seinem ersten Wort als Papst damals bezeichnet. Durch sein Wirken ist der Kirche viel guter Wein gewachsen. Dabei war...

  • 04.01.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Philipp Friesenbichler
Nichts verschwenden

Wie kann das Spenden von Lebensmitteln gegen Verschwendung helfen? Feste sind Zeiten von Genuss, das gehört dazu. Nicht dazu gehört aus unserer Sicht die Verschwendung von Lebensmitteln. Spenden ist natürlich ein guter Weg. Dabei geht es nicht darum, die drei übriggebliebenen Würstl von Silvester weiterzugeben. Man kann sich überlegen: Was würde ich Freunden weitergeben, bevor ich auf Urlaub fahre? Wenn sich ungeöffnete Packungen dem Verfallsdatum nähern und man weiß, dass man sie nicht mehr...

  • 04.01.23

Positionen - Elisabeth Wimmer
Größere Jahre!

Der Ausruf aus einem Peanuts-Cartoon ist als augenzwinkern-der Neujahrswunsch bei mir angekommen. Charlie Browns Freundin Lucy klagt darin: „Uns bleibt immer weniger Zeit für die Dinge, die wir tun wollen.“ Es folgt (nach der hinreißend gezeichneten Grübelpause) ihre lautstarke Erkenntnis: „Wir brauchen größere Jahre!“ Viele von uns werden Lucy seufzend zustimmen: Für all die Dinge, die wir tun wollen, sind unsere Tage oft zu „klein“, Stunden und Jahre, so scheint’s, galoppieren dahin. Wie gut,...

  • 04.01.23
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Uns anvertraut

„Ich bin Volontär für die Flüchtlinge“, erklärt mir Moise voller Stolz am Bahnhof in Bukarest. Hier haben wir ihn vor dreißig Jahren aufgelesen – als Straßenkind. Jetzt hilft er ukrainischen Vertriebenen. Unzählige Helfer bieten Essen, Kleidung, Sim-Karten zum Telefonieren, Tickets zur Weiterreise. Die Rumänen sind endlich die Gebenden, das macht sie stolz. Manche konnten nur einen Koffer mitnehmen, weil sie die gebrechlichen Eltern stützen müssen. Eine alte Frau wird in einem Einkaufswagen...

  • 04.01.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Weihnachtsengel verleiht Flügel

In Dunkelheit und Kälte erfahren die Hirten von der Geburt des Retters. Vor Dunkelheit und Kälte fürchten wir uns in diesem Winter angesichts von Energieproblemen und Teuerung. Lassen wir den Engel, der den Hirten die Weihnachtsbotschaft brachte, auch in unsere Zeit sein Wort sprechen: „Fürchtet euch nicht!“ Weihnachten ist ein Fest gegen die Furcht. Nicht gegen berechtigte Ängste und Sorgen. Aber gegen lähmende Ängstlichkeit, Panikreaktionen und Verschwörungstheorien. „Fürchtet euch nicht!“...

  • 21.12.22

Weihnachtsgruß des Bischofs

Liebe Leserin, lieber Leser unseres Sonntagsblattes! Frohe Weihnachten wünsche ich Ihnen und Ihren Familien. Ein ereignisreiches Jahr ist sehr schnell vorübergezogen. Und ein schwieriges Jahr. Verunsicherung, Ängste und das unangenehme Gefühl, dass die Zukunft weiter schwierig sein könnte, prägen das Leben vieler Menschen in unserem Land. Ich möchte aber nicht auf Schwieriges hinweisen. Damit sind wir ohnehin viel zu oft beschäftigt. Ich meine, dass es zu viel Gutes gibt, um vom Negativen...

  • 21.12.22

Positionen - Karl Veitschegger
„Wir gehen vom Leben der Menschen aus …“

… so steht es im Zukunftsbild der Katholischen Kirche Steiermark. Eigentlich ein „weihnachtliches“ Wort. Bischof und Diözese orientieren sich hier am Weg, den Jesus selbst gegangen ist. Denn bevor er predigte, Wunder wirkte und Jünger um sich sammelte, wurde er Mensch. Einfach Mensch. 30 Jahre lebt er in Nazaret. Er erlernt dort nicht nur ein Handwerk, sondern vor allem das Menschsein. Er erlebt Glück und Unglück menschlicher Beziehungen, Zärtlichkeit und Gewalt, Enge und Großzügigkeit,...

  • 21.12.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Das Christkind lebt

Auf den Leserbrief der kleinen Christina, die traurig ist, weil Freunde ihr erzählt haben, dass es kein Christkind gibt, antwortet der Chefredakteur: „Deine Freunde haben Unrecht, denn sie glauben nur, was sie sehen. All die Wunder des Lebens zu erkennen, vermag nicht einmal der klügste Mensch. Und somit sage ich: Das ‚Christkind‘ lebt.“ Es gibt eine menschliche Ursehnsucht nach etwas, das Zeit und Raum übersteigt. Der heuer verstorbene „Ostbahn-Kurti“ Willi Resetarits bekannte in einem...

  • 21.12.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Adventlicht geht in die Verlängerung

Heuer darf auch die vierte Adventkerze eine ganze Woche lang brennen. Die Adventzeit, die immer vier Sonntage vor Weihnachten umfasst, hat in diesem Jahr ihre längstmögliche Dauer. Nächstes Jahr wird es die kürzestmögliche sein, die der vierten Kerze nur einen Tag Licht vergönnt. Vielleicht brauchen wir auch gerade heuer mehr Licht gegen die Dunkelheiten. „Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht“, singen wir in der vierten Strophe des Liedes, das uns den lieben Advent ansagt. Und die Strophe...

  • 14.12.22

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