Wallfahrt in Brasilien
Tausende Menschen beim "gütigen Jesus"

Foto:  Katholische Kirche Steiermark
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Einige tausend Menschen nahmen an der Romaria (Wallfahrt) von der „Kathedrale ohne Dach“ mitten in Bom Jesus rund 1,5 km zur „Kathedrale in der Grotte“, dem Heiligtum des „gütigen Jesus“ teil. Dort wurde mit dem Erzbischof von Brasilia, Kardinal Paolo Cezar Costa, in einer festlichen Messe der Abschluss des Jubiläums der Partnerdiözese begangen. Bischof Wilhelm Krautwaschl erinnerte dabei an das 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau im Jahr 2018, als Bischof João nach Graz gekommen war, um die gegenseitige Partnerschaft zu beginnen. Das Motto damals: Du bist nicht allein! „Wir wollen in unserer Unterschiedlichkeit voneinander Anregungen und Impulse bekommen, einander helfen und fördern“, so Bischof Krautwaschl.

Ansteckende Lebensfreude

Notizen aus dem Reisetagebuch der steirischen Delegation, die die Partnerdiözese in Brasilien besucht.

Die Geschichte des Wallfahrtsorts Bom Jesus da Lapa prägte der Portugiese Francisco di Mendoza im frühen 17. Jahrhundert: Von einem Gouverneur nach Brasilien geholt, um dessen Palast auszumalen, wurde er von dessen Nachfolger ins Gefängnis geworfen. Nach der Freilassung riet ihm ein weiser Mann, nicht den Rachegefühlen nachzugeben, sondern diese zu überwinden. Di Mendoza nahm ein Kreuz und begab sich mit diesem zwei Jahre ins Landesinnere, bis er sich schließlich in Bom Jesus da Lapa niederließ.

Mehrere Millionen Menschen pilgern mittlerweile pro Jahr hierher. Sie kommen mit ihren Bitten und Anliegen in der Hoffnung, dass diese erhört werden. Dies spiegelt sich auch in der Grotte St. Geraldo wider, wo diese Anliegen sinnbildlich Niederschlag finden. Dutzende Räder, Mischmaschinen, Instrumente und Fotos zeugen davon, dass Bom Jesus da Lapa für viele zu einem Kraftort geworden ist.

Auch wenn die Zahl der Menschen vor Ort überschaubar ist, haben am Vorplatz bereits die SouvenirhändlerInnen Position bezogen: Hier finden sich neben den traditionellen Armbändern weitere Devotionalien, nicht nur explizit-religiöse, sondern auch solche der beliebten brasilianischen Fußballklubs.
Nach einer in der Mittagshitze dringenden Einkehr in einer der vielen Bars ging es in den spannenden Nachmittag.

Rund 20 Personen aus unterschiedlichen Gruppen kamen mit uns zusammen, um sich über pastorale Themen und Herausforderungen in den Diözesen auszutauschen. Dabei waren etwa VertreterInnen aus der Jugendpastoral, der Umweltpastoral, der charismatischen Erneuerung, der Caritas bis hin zu hierzulande vielleicht unbekannteren Zweigen wie der Indigenenpastoral oder traditionelleren Formen wie dem Männerrosenkranz.

Den Abend verbringen wir in der „Paroquia Nossa Senhora das Gracas“. In einem feierlichen Gottesdienst wurde uns eine herzliche Aufnahme bereitet. Die Begeisterungsfähigkeit der Menschen in der Gemeinde war ansteckend, sie zeigte sich in Tänzen, in den Gesängen und in der Art und Weise, wie diese Menschen ihr Leben in die Liturgie mit einbrachten.

Anton Tauschmann

Foto:  Katholische Kirche Steiermark
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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