Singen, feiern, musizieren

Kirchenmusik. Studienwoche im Stift St. Lambrecht.

Einen Streifzug durch mehr als tausend Jahre Kirchenmusik unternahmen die 45 Sängerinnen und Sänger in den vier Tagen der 57. Studienwoche für Kirchenmusik, welche Ende August im Stift St. Lambrecht stattfand.
Die fünf Referentinnen und Referenten sorgten mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten von der Gregorianik bis hin zum Neuen Geistlichen Lied dafür, dass eine große Bandbreite an geistlicher Musik erfahrbar wurde. Im Zentrum der Woche standen zwei Werke für Chor und Orchester: die Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von F. Mendelssohn-Bartholdy sowie das Magnificat des venezianischen Barockkomponisten B. Galuppi. Die Leitung und Einstudierung beider Werke lag in den Händen der Landeschorleiterin des Chorverbandes Steiermark Miriam Ahrer. In den gemeinsamen Gottesdiensten wurden die erarbeiteten Chor- und Kantorengesänge nicht nur zum Klingen gebracht, sondern auch durch Alois Kowald, den geistlichen Begleiter der Woche, gedeutet und erschlossen. Die letzte Strophe des Kirchenliedes „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ gaben die Musikerinnen und Musiker nicht nur den Zuhörerinnen der abschließenden geistlichen Abendmusik, sondern auch sich selbst gleichsam als Auftrag mit:

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu,
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei Dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

Erstmals veranstaltete das Referat für Kirchenmusik auch Fortbildungswochen für neben- und hauptamtliche Organisten. In der Grazer Stadtpfarrkirche gaben Klaus Waltritsch und Peter Planyavsky Anregungen zur Liedbegleitung, Improvisation und Interpretation größerer Orgelwerke.

Michael Schadler