Ort des Friedens

Ökumenische Akzente setzte die Militärseelsorge innerhalb des Österreichischen Bundesheeres bei der Leistungsschau auf dem Wiener Heldenplatz. Die Orthodoxen – hier Erzpriester Alexander Lapin mit Militärbischof Werner Freistetter – haben im Zelt eine Feldkapelle aufgebaut. | Foto: facebook/orthmil
  • Ökumenische Akzente setzte die Militärseelsorge innerhalb des Österreichischen Bundesheeres bei der Leistungsschau auf dem Wiener Heldenplatz. Die Orthodoxen – hier Erzpriester Alexander Lapin mit Militärbischof Werner Freistetter – haben im Zelt eine Feldkapelle aufgebaut.
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Zum Nationalfeiertag standen kirchliche Feiern im Zeichen des Einsatzes für den Frieden.

Einen Aufruf an Österreich, seine Neutralität aktiv zu leben und als Selbstverpflichtung zu verstehen, gab es am Nationalfeiertag bei der „Österreich-Feier“ im Wiener Stephansdom. Weihbischof Franz Scharl, der selbst in Friedensbewegungen engagiert ist, nannte die Aufgabe des Landes, einen „konstruktiven Beitrag unter den Nationen zu leisten“ und vor allem „wieder mehr zu einem Ort zu werden, an dem Frieden gestiftet wird und an dem Verhandlungen möglich sind“.

Um Friedensstifter zu sein, sei eine grundsätzliche Absage an den Waffenhandel nötig: „Auch ein nur indirektes Mitspielen verbietet sich.“ Weiters seien Bemühungen wichtig, um die lange Tradition Wiens als Standort internationaler Organisationen fortzuführen. Darüber hinaus müsse sich Österreich jedoch auch als „Laboratorium für menschen- und schöpfungsfreundliche Lösungen“ in aktuellen Herausforderungen bewähren.
Alle Gesellschaftsbereiche müssten sich daran beteiligen, auch die Kirche: „Wir dürfen nicht nur appellieren, sondern müssen selbst vorleben und Impulse geben in dem, was wir uns wünschen.“ Als eigenen Beitrag sah der Weihbischof vor allem den Blick auf den Umgang miteinander, das Vorleben des gemeinsamen Unterwegsseins mit anderen Konfessionen, vor allem aber das Gebet. Die Feier des Nationalfeiertags enthalte immer auch den Dank für die 1955 erlangte Unabhängigkeit, die von den damaligen Politikern „nicht nur verhandelt und errungen, sondern auch erbetet“ worden sei, betonte Scharl.

Der Wiener Stephansdom gilt als wichtiger Symbolort der traditionellen Österreich-Feier am Nationalfeiertag. An seinem Wiederaufbau nach der Zerstörung im Jahr 1945 hatten die einzelnen Bundesländer erheblichen Anteil. Seit der Wiedereröffnung 1952 wird daher jedes Jahr einer der österreichischen Diözesanbischöfe zur Feier eingeladen, wobei diesmal Wien an der Reihe war. Der Festgottesdienst begann mit Bläsermusik und einer Lichterprozession durch den Dom. Das Pontifikalamt „Für Heimat und Vaterland“ wurde mit der Trinitatis-Messe von W. A. Mozart anlässlich ihres 250-Jahr-Jubiläums gestaltet. Zum Abschluss erklangen das Te Deum, die Bundeshymne und das Geläut der Pummerin.

Militärbischof Werner Freistetter leitete zum Nationalfeiertag einen Gottesdienst in der Wiener Michaelerkirche. Angesichts der Konflikte in der Welt, in Europa und in Österreich betonte er, die Bereitschaft zu Vergebung und Versöhnung sei Voraussetzung, damit wahrer Friede möglich wird. Wer öffentlich Verantwortung innehat und politische Macht ausübt, müsse stets Gemeinwohl, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden im Blick haben. Den Christinnen und Christen sei es aufgetragen, aus dem Glauben heraus Schritte der Versöhnung zu setzen. Der Bischof rief zudem zum Gebet „für unser Land und für alle Menschen, die hier leben“, auf.

An diesem Gottesdienst nahmen auch der evangelische Militärpfarrer Gregor Schwimbersky und der orthodoxe Erzpriester Alexander Lapin teil, die beide Grußworte sprachen. Ökumenisch geprägt war auch der Auftritt der Militärseelsorge bei der Leistungsschau des Bundesheeres auf dem benachbarten Heldenplatz. In einem ökumenischen Seelsorge-Zelt erhielten Besucher Einblicke in das Wirken der Militärseelsorge.

Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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