Kirchenchor
Kulturträger Chor

Singen macht nicht nur Freude, sondern ist ein wichtiger 
Beitrag für das kulturelle Leben vor Ort. | Foto: Neuhold
  • Singen macht nicht nur Freude, sondern ist ein wichtiger
    Beitrag für das kulturelle Leben vor Ort.
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Rund 280 Kirchenchöre bereichern in der Steiermark das kulturelle Leben vor Ort.

Beim Wort Kirchenchor fällt einem vielleicht der Film Sister Act ein, in dem Whoopi Goldberg als Ordensfrau verkleidet einen eingerosteten Chor aufpoliert. Wie viel gute Dynamik in Chören stecken kann, weiß Michael Schadler, Referent für Kirchenmusik in der Katholischen Kirche Steiermark. In der Diözese Graz-Seckau gibt es rund 280 kirchliche Chöre, mehr als 4500 Sängerinnen und Sänger, gut 200 Chorleiterinnen und -leiter und mehr als 80 große Chorkonzerte pro Jahr. Und, so Kirchenmusik-Spezialist Schadler, das Interesse an der Kirchenmusik nimmt zu.
Klingen diese Chöre wie in Sister Act vor der Optimierung? Kann jede und jeder mitsingen? Letzteres hänge vom Chor ab, sagt Michael Schadler: „Kirchliche Chöre sind neuen Mitgliedern gegenüber sehr offen. Manche Chöre zeichnen sich aber durch eine hohe musikalische Leistungsfähigkeit aus. Hier wird musikalische Erfahrung für neue Mitglieder vorausgesetzt.“ Wer sich interessiert, solle jedenfalls bei der Pfarre vor Ort nachfragen. „Viele Pfarren präsentieren ihre Chöre – zu Recht mit Stolz – auf ihrer Website“, so Schadler.
Wer schon sängerisch aktiv sei, könne die Stimme weiter trainieren. Für erfahrene ChorsängerInnen bietet das Kirchenmusikreferat eine vierwöchige Ausbildung für den Kantorendienst bei kirchlichen Feiern an. „Bei der jährlichen Kirchenmusikwoche im Stift St. Lambrecht gibt es unterschiedliche Workshops, Stimmbildung und die Erfahrung, in einem großen Chor Werke zu singen, welche im kleinen Chor zu Hause nicht möglich wären“, so Schadler. Viele Chöre sind Mitglieder im steirischen Chorverband, was Zugang zu den Fortbildungsangeboten des Verbands eröffnet.
Was wird in der Steiermark besonders gerne gesungen? Eine regionale Spezialität sei das Admonter Krippenlied. „Ebenso beliebt ist ‚unsere‘ Melodie des Osterliedes Der Heiland ist erstanden von August Duck“, weiß Michael Schadler. Highlights im Chorwesen sind Orchestermessen zu speziellen Anlässen. „Wenn Laienchöre in Landpfarren oftmals in Kooperation mit Musikschulen eine Mozartmesse zur Aufführung bringen, leisten sie einen ganz zentralen Beitrag für das kulturelle Leben vor Ort“, sagt der Kirchenmusiker.

Singen für Kinder
Die Nachwuchsarbeit ist ein Schwerpunkt der steirischen Kirchenmusik. „Wo hauptberufliche Kirchenmusikerinnen und -musiker angestellt sind, ist das eine wesentliche Aufgabe“, betont Michael Schadler. Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor bauen vielfach aufeinander auf, zum Beispiel beim Grazer Dom, der Graz Stadtpfarre, in Feldbach oder in Leibnitz. Die Grazer Dommusik mit Kapellmeisterin Melissa Dermastia bietet jedes Jahr eine sehr beliebte Sommermusicalwoche an.

Thomas Stanzer/Redaktion

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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