Weltkirche
Kein Friede in Sicht

- Kundgebung zugunsten des Militärs in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw
- Foto: vaticannews.va, 2021
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Myanmar. Im einstigen Burma beten Angehörige aller Religionen um Frieden. Seit vier Jahren herrscht dort Bürgerkrieg.
Einen Aufruf zu Frieden und Versöhnung im Bürgerkriegs-Land Myanmar startete Kardinal Charles Bo anlässlich des Festes Unserer Lieben Frau von Lourdes. Bei einem Gottesdienst für den Frieden in der Konfliktregion Nyaunglebin in der Provinz Bago hatten sich am Sonntag mehr als 3000 Gläubige versammelt – darunter ChristInnen, BuddhistInnen, Muslime und Muslima sowie Hindus.
Auf der Flucht im eigenen Land
Die Region Nyaunglebin gehört zu den Gebieten Myanmars, die besonders stark von anhaltenden Kämpfen zwischen dem Militär, bewaffneten ethnischen Gruppen und prodemokratischen Widerstandsbewegungen betroffen sind. Seit dem Militärputsch im Februar 2021 eskalierte die Gewalt im ganzen Land. Zahlreiche zivile Opfer sind seither zu beklagen; Hunderttausende wurden aus ihren Heimatorten vertrieben. Mehr als 3,5 Millionen der 54 Millionen EinwohnerInnen des vormaligen Burma sind Binnenvertriebene im eigenen Land. In Nyaunglebin kam es immer wieder zu Gefechten, die Lage gilt als prekär.
Berichten den Vereinten Nationen (UN) zufolge lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Fast 100 Gotteshäuser waren bei Armee-Kämpfen zerstört worden – darunter auch die Kirche in Mone Hla, dem Heimatdorf von Kardinal Bo. Beim Gottesdienst hob er die Hoffnung auf eine versöhnte Zukunft seines Landes hervor. Angehörige aller Religionen seien aufgerufen, aktiv Frieden zu stiften durch Unterstützung von Vertriebenen, Förderung des interreligiösen Dialogs und Einsatz für Gerechtigkeit, so Kardinal Bo.
Quelle: Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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