Nicaragua
Haftstrafe für Bischof, der Menschenrechte verteidigt

Nicaragua. Internationales Entsetzen über Verfolgung von Kirche und Opposition. | Foto: pixabay
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Nicaragua. Internationales Entsetzen über Verfolgung von Kirche und Opposition.

Die weltweite Empörung über das brutale und willkürliche Vorgehen des Regimes in Nicaragua gegen die katholische Kirche und die Opposition hält an. Nachdem Papst Franziskus am 12. Februar beim Mittagsgebet seine Betroffenheit über die kurz zuvor bekannt gewordene Verurteilung von Bischof Rolando Alvarez zu 26 Jahren Haft sowie die Ausweisung von 220 Regierungsgegnern zum Ausdruck gebracht hat, meldeten sich auch der lateinamerikanische Bischofsrat CELAM sowie die Bischöfe Chiles und Spaniens zu Wort. Zuvor hatte Kardinal Jean-Claude Hollerich als Vertreter der EU-Bischöfe eine sofortige Freilassung von Alvarez gefordert.

Am 10. Februar war Bischof Alvarez in einem Schnellverfahren zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der zuständige Richter bezeichnete ihn als „Landesverräter“, der die nationale Sicherheit untergraben und „Fake News“ verbreitet habe. Zusätzlich zur Haftstrafe wurden dem 56-Jährigen die nicaraguanische Staatsbürgerschaft und seine zivilen Rechte entzogen. Der Bischof hatte das Angebot einer Ausreise ausgeschlagen, um die Gläubigen und den Klerus seines Landes nicht im Stich zu lassen

Alvarez war bereits im August unter Hausarrest gestellt worden; mit ihm wurden zahlreiche weitere Priester festgenommen. Sie hatten wiederholt die herrschenden Zustände in Nicaragua offen angeprangert. Im Jahr 2022 hatte die Regierung den Apostolischen Nuntius Sommertag und 18 Schwestern der Missionarinnen der Nächstenliebe ausgewiesen. Außerdem wurden neun katholische Radiosender geschlossen, drei katholische Sender aus dem Abonnement-TV gestrichen und Prozessionen und Wallfahrten verhindert.

Im Fadenkreuz des Ortega-Murillo-Regimes steht die nicaraguanische Kirche deshalb, da sie der Mitschuld am friedlichen Aufstand vom April 2018 beschuldigt wird. Sie soll versucht haben, die Demonstranten vor der brutalen Repression zu schützen, die 350 Menschenleben gekostet hat. Bischof Alvarez hatte damals ein Treffen des Regimes mit den Bischöfen verlangt.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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