Wahl in der Türkei
Eine Führunspersönlichkeit, die fest im Sattel sitzt

Präsident Recep Tayyib Erdogan (rechts) hat die Wahl wieder gewonnen. (Links im Bild Wolodymyr Selenskyj - Präsident der Ukraine) | Foto: Presindent.ua
  • Präsident Recep Tayyib Erdogan (rechts) hat die Wahl wieder gewonnen. (Links im Bild Wolodymyr Selenskyj - Präsident der Ukraine)
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Türkei. Wahlsieg Erdogans für Bischof Bizzeti keine Überraschung.

Bischof Paolo Bizzeti, Apostolischer Vikar in Anatolien, hofft, dass der wiedergewählte türkische Präsident Recep Tayyib Erdogan „eine Politik der Zusammenarbeit mit allen politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Kräften im Land“ verstärken wird. „Die Türkei ist ein Land, das reich an vielen Ressourcen und Verschiedenheiten ist, die ein Reichtum sind, den es zu heben und nicht zu vernachlässigen gilt“, sagte der Bischof.

Zu den Herausforderungen für die alte und neue Regierung zählt laut dem Bischof vor allem auch die Bewältigung der Schäden des schweren Erdbebens, das die Türkei und Syrien am 6. Februar heimgesucht hatte. Dabei könne sie auch auf die Caritas des Landes zählen, so Bizzeti, der Präsident der Caritas-Türkei ist.

Erdogan hat die Präsidentenwahl am 28. Mai mit rund 52 Prozent vor seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu gewonnen, der auf 48 Prozent kam. Der Sieg Erdogans kam für Bischof Bizzeti nicht überraschend. Er sprach von einer mangelnden westlichen Kenntnis der Türkei, der Sieg Erdogans sei vorhersehbar gewesen. Der Westen sei auf „bestimmte Aspekte fixiert, die wir für besonders wichtig halten, während es andere gibt, die für das türkische Volk eindeutig wichtiger sind und die wir unterschätzen“.

Für viele Türken sei die internationale Bedeutung, die das Land unter Erdogan erlangt hat, ein ganz wesentlicher Faktor. Erdogan werde von Europa, den Vereinigten Staaten, Russland oder den Golfstaaten als wichtiger geopolitischer Akteur anerkannt, wenn auch aus unterschiedlichen, manchmal sogar gegensätzlichen Gründen.

Erdogan sei eine Führungspersönlichkeit, „die fest im Sattel sitzt und auf internationale Anerkennung und Unterstützung zählen kann“. Geholfen habe dem alten-neuen Präsidenten freilich auch, dass die Medien zu großen Teilen „in der Hand der Regierung“ seien, wie Bizzeti hinzufügte.

Dass sich Erdogan allerdings nur mit rund zwei Millionen Stimmen Vorsprung durchsetzte, zeige aber auch die Gespaltenheit des Landes, so Bizzeti.

QUELLE: KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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