Moria
Das fällt auf uns zurück
Gebet für Moria im Brunnenhof der Grazer Stadtpfarrkirche.
„Es muss uns klar sein oder werden, dass diese Grausamkeiten, die hier – an den Grenzen Europas – ihren Höhepunkt finden, auf uns alle zurückfallen werden. 70 Prozent derer, die hier auf Lesbos waren, bekamen Asyl, sprich, sie werden gemeinsam mit uns die Zukunft Europas prägen. Welchen Einfluss auf unser aller Zusammenleben wird diese brutale Gangart auf uns alle haben? Wie sollen Kinder, die auf Lesbos jahrelang keine Aufmerksamkeit erhielten, die ihre Eltern durch von uns zugefügtes Leid gehen gesehen haben, wie sollen diese Kinder uns Europäerinnen und Europäer, die wir von Werten und Menschenrechten reden und bei all den Dramen zusehen, jemals lieben, sich mit uns verbunden fühlen?“
Diese aufrüttelnde Anfrage von Doro Blancke, Geschäftsführerin eines Vereins zur Flüchtlingshilfe, wurde am 13. Jänner bei einem „Gebet für Moria“ vorgetragen. Katholische Aktion und Ökumenisches Forum hatten dazu in den Brunnenhof der Grazer Stadtpfarre in der Herrengasse eingeladen. Dieses ökumenische Gebet für Menschen auf der Flucht unterstützt ideell alles Bemühen um eine Änderung der menschenunwürdigen Zustände in den Flüchtlingslagern von Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
In Deutsch, Englisch und Arabisch (von einem Flüchtlingspaar aus Syrien) wurde die Botschaft des Propheten Jesaja verkündet: „Teil dein Brot mit dem Hungrigen, nimm die Armen und Obdachlosen ins Haus auf!“
„Ubi caritas et amor, Deus ibi est“ wurde nach der Begrüßung durch Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz gesungen. Gott ist dort, wo Güte und Liebe sind. Das fürbittende Gebet und das Vaterunser der um ein kleines Feuer Versammelten trug die Anliegen der Heimatlosen und der mit ihnen Solidarischen vor Gott hin.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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