Alles auf die eine Karte: Gott

Die oft gering geschätzte Lebensform gemäß den 
Evangelischen Räten sei gerade heute ein wichtiges Zeichen, betonte Bischof Krautwaschl am Tag des geweihten Lebens in der Grazer Stadtpfarrkirche. | Foto: Plankensteiner
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    Evangelischen Räten sei gerade heute ein wichtiges Zeichen, betonte Bischof Krautwaschl am Tag des geweihten Lebens in der Grazer Stadtpfarrkirche.
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Ordensleute leben Gottsuche abseits des „Mainstreams“.

Gerade in einer oft gott- und damit ewigkeitsvergessenen Welt ist das Glaubenszeugnis von Ordensmännern und -frauen „immens wichtig, dass es mehr als alles hier in dieser Welt Erreichbare gibt“. Das sagte Bischof Wilhelm Krautwaschl am 2. Februar in der Grazer Stadtpfarrkirche in der Herrengasse den zum Gottesdienst versammelten Ordensleuten anlässlich des Tages des geweihten Lebens.

Mit ihrer Lebensform gemäß den Evangelischen Räten Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam – „heute alles andere als ‚Mainstream‘“ – zeigten sie, dass es sich lohne, alles auf diese Karte, auf Gott, zu setzen. Dieser überaus wertvolle Dienst an der heute so schnelllebigen Gesellschaft werde viel zu wenig beachtet, bedauerte Bischof Krautwaschl.

Er räumte ein, dass manche angesichts eines Menschen im Ordensgewand dessen Leben als „gestrig“ abtun. Doch wer sich „mit Haut und Haaren Gott verschrieben“ habe, mache deutlich, „was genau genommen für alle gilt: Das Dasein in dieser Welt ist weit mehr als ein simples Dahinleben“. Das Gelübde der Ehelosigkeit etwa stehe für die Haltung: Gott ist mir so bedeutsam, dass ich viel vermeintlich irdisch Wichtiges hintanstelle. An einer bewusst gewählten, andere Lebensweisen wertschätzenden Ehelosigkeit stoßen sich nach den Worten des Bischofs viele, „weil sie … Liebe mit ausgelebter Sexualität verwechseln“. Auch die Ehe als Zeichen dafür, „dass Gott seine Liebe zu jeder und jedem von uns nie zurücknimmt“, werde gesellschaftlich heute nicht mehr selbstverständlich akzeptiert.

Selbst wenn nicht alles erlebt wird, was üblicherweise zum Menschsein gehört, könne Leben erfüllt gelingen, hielt Bischof Krautwaschl fest. Ordensleute stünden dafür, „in der Welt stets aufs Neue zu entdecken, dass Gott uns auch heute vielerorts entgegenkommt“. Gerade in den heutigen bewegten Zeiten sei dieser feste Grund mehr vonnöten, als viele meinen. So wandte er sich an die geistlichen Mitfeiernden: „Daher bitte ich, verbunden mit dem großen ‚Vergelt‘s Gott!‘ unserer Kirche: Werden Sie weiterhin nicht müde, Ihrer wunderbaren Berufung der beständigen Gottsuche täglich, ja jeden Augenblick nachzukommen.“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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