Werte
Guter Ruf – ein Schatz

Michael Chalupka, Bischof der evangelischen Kirche in Österreich, warnte eindringlich davor, durch Gerüchte und Halbwahrheiten andere Menschen herabzu-würdigen. | Foto: epd/M. Uschmann
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Der evangelische Bischof Michael Chalupka warnt vor Gerüchten und Halbwahrheiten, die andere herabwürdigen.

Der evangelische Bischof Michael Chalupka hat auf die Macht der Worte hingewiesen, besonders im negativen Sinne. „Der gute Ruf ist ein Schatz. Wird er zerstört, kann ein Leben zerstört werden“, schreibt der Bischof in einem Beitrag auf der Webseite der evangelischen Kirche. Das habe bereits der Reformator Martin Luther erkannt, der in seinem großen Katechismus „Ehre und guten Ruf“ als „Schatz“ beschreibt, „den wir auch nicht entbehren können“.

Diese Worte Luthers klingen „erstaunlich aktuell“, so Chalupka, „wenn Luther die Hetzer und selbst ernannten Jäger beschreibt, die versuchen, den guten Ruf anderer mit Gerüchten und Halbwahrheiten herabzuwürdigen“. Kürzlich erschütterte der Fall der Journalistin Alexandra Föderl-Schmid Österreich, der nach Plagiatsvorwürfen eine Welle von Kritik, aber auch Hass entgegengebracht wurde. Die stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung (SZ) wurde als vermisst gemeldet und unterkühlt am Inn im deutsch-österreichischen Grenzgebiet gefunden.

Chalupka verwies zudem auf das achte Gebot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ scheine auf den ersten Blick harmlos, so der Bischof, „geht es doch nur ums Reden“. Stelle man dieses Gebot aber in den Rahmen eines Gerichtsprozesses, werde deutlich, „dass es verheerende existenzielle Folgen haben kann. Eine Falschaussage kann über Gefängnis oder konnte in früheren Zeiten auch über Leben und Tod entscheiden“, so Chalupka.

Das habe auch Luther bereits erkannt, wenn er über die Schwätzer schreibe: „Wenn sie ein Stücklein von einem andern wissen, so tragen sie es in alle Winkel, kitzeln und kraulen sich vor Behagen, dass sie den Unrat eines andern aufrühren können.“ Aber, so die Warnung des Reformators, „es gibt nichts an und im ganzen Menschen, was mehr und weiter Gutes schaffen oder Schaden tun kann, als die Zunge, die doch das kleinste und schwächste Glied ist“

.Kathpress

Michael Chalupka, Bischof der evangelischen Kirche in Österreich, warnte eindringlich davor, durch Gerüchte und Halbwahrheiten andere Menschen herabzu-würdigen. | Foto: epd/M. Uschmann
Die aus Österreich stammende Journalistin Alexandra Föderl-Schmid wurde durch Anschuldigungen in die Verzweiflung getrieben. | Foto: Franz Johann Morgenbesser/Wikipedia
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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