Osterbotschaft
Der Hoffnung mehr trauen
Die Osterbotschaften von Papst Franziskus und den österreichischen Bischöfen ermutigen dazu, in der gegenwärtigen Krise österliche Hoffnung zu schenken.
Papst Franziskus hat angesichts der anhaltenden Corona-Krise zu Frieden und internationalem Zusammenhalt aufgerufen. „Die Pandemie ist immer noch in vollem Gange“, die soziale und wirtschaftliche Krise treffe besonders die Ärmsten sehr schwer, sagte er am Ostersonntag im Petersdom. „Trotzdem – und das ist skandalös – nehmen die bewaffneten Konflikte kein Ende und werden die militärischen Arsenale verstärkt.“ Die Auferstehung Jesu könne „inmitten dieser komplexen Realität“ Hoffnung schenken.
Franziskus erbat Trost und Unterstützung für alle, die unter den Folgen der Pandemie leiden. Die internationale Gemeinschaft müsse Verzögerungen bei der Impfstoffversorgung überwinden und für eine solidarische Verteilung sorgen. Auch den Segen „Urbi et orbi“ erteilte Papst Franziskus statt vor zehntausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz in der vatikanischen Basilika vor nur 200 Personen. 170 TV-Sender übertrugen die Feierlichkeiten weltweit.
Österreichs Bischöfe haben in ihren Ostergottesdiensten dazu eingeladen, der österlichen Hoffnung Vertrauen zu schenken. Mit der Auferstehung und dem Vorbild Jesu entstehe etwas Neues, jedoch brauche dies den Mut, „der Hoffnung mehr zu trauen als der Niedergeschlagenheit“, sagte der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz in seiner Predigt zu den via ORF III mitfeiernden Menschen. Damit wohne Ostern „eine Dynamik der Hoffnung“ inne und sei mehr als nur ein Frühlingserwachen oder ein Wirtschaftsaufschwung. Im Salzburger Dom rief Erzbischof Franz Lackner dazu auf, dem Leben eine göttliche Chance zu geben. „Das würde vieles verändern“, etwa den Umgang mit den Nächsten und den Hilfesuchenden. Das Vertrauen auf die Auferstehung würde es erleichtern, „Vertrauen zu haben mit Menschen, die uns brauchen, die in Gesellschaft und Kirche für uns da sind; es würde uns vor Hartherzigkeit bewahren helfen, um Verständnis und Verantwortung für das Gemeinwohl aufzubringen“.
Auf ORF 2 wurde österreichweit eine Osterspeisensegnung übertragen. Bischof Wilhelm Krautwaschl segnete im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz jene Speisen, die beim Ostermahl verzehrt werden. Bei der Feier unter dem Motto „Wunder geschehen“ stand auch die Bitte um Segen für Coronaerkrankte, Ärzte und Pflegepersonal im Fokus. Eine Vertreterin des Pflegepersonals des Krankenhauses, ein ehrenamtlich Engagierter sowie eine Mutter erzählten von Wundern im Alltag. Krautwaschl wies darauf hin, dass das Leben von vielen kleinen Dingen bereichert werde, etwa vom Lächeln eines Kindes, einem verzeihenden Freund oder einer helfenden Tat zur rechten Zeit: „Wunder sind ein Beleg für die Hoffnung, die stets gegeben ist.“
In seiner Predigt am Ostersonntag im Grazer Dom sagte der steirische Bischof, Ostern bedeute auch, Abstand zu halten und freizugeben, nicht im Alten verhaftet zu bleiben, sondern das „neue Leben“ ernst zu nehmen. Er sei sehr dankbar dafür, dass sich in den vergangenen Monaten so viele engagiert hätten, um durch das Lindern verschiedenster Nöte ein Stück weit dieses „neue Leben“ zu verwirklichen. Bischof Hermann Glettler predigte im Innsbrucker Jakobsdom, dass der auferstandene Jesus für eine überraschende Befreiung gesorgt habe, nachdem sich die Apostel in eine „Quarantäne der Angst“ zurückgezogen hätten: „Der Lebendige bricht höchstpersönlich den Lockdown der Verzagten!“ Das leere Felsengrab habe gezeigt: „Gott lässt sich nicht wegsperren.“
Kathpress / Alfred Jokesch
Neues Leben ist uns geschenkt
Die Predigt von Bischof Wilhelm Krautwaschl zum Ostersonntag im Grazer Dom sowie sein Hirtenwort zur Osterzeit mit dem Titel „Die Krise meistern“ können Sie nachlesen auf: www.katholische-kirche-steiermark.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.