APROPOS Nachhaltigkeit
Grüne Stadt, kühler Kopf
Fassadenbegrünung ist optimal für Mensch und Tier.
Bodenversiegelung ist nicht nur im städtischen Raum ein großes Thema geworden. Der damit einhergehende Verlust an Naturräumen bringt zusammen mit dem Klimawandel riesige Herausforderungen für uns Menschen – besser also, wir gestalten mit so viel Grün wie möglich unser Umfeld. Denn Pflanzen binden Wasser und verdampfen es für die Natur zeitlich kontrolliert, sie kühlen im Sommer, reinigen die Luft, produzieren Sauerstoff und bieten Schatten. Pflanzen stellen wertvollen Lebensraum für Vögel und Insekten dar, das Grün schluckt Schall und wirkt damit der Lärmbelästigung entgegen. Bauwerksbegrünung und Bepflanzungen sind also vor allem in Städten nicht zu unterschätzende Faktoren für unser aller Lebensqualität.
Das Wiener Forschungs- und Innovationslabor GRÜNSTATTGRAU informiert, dass ein Quadratmeter Dachbegrünung bei 25 Zentimeter Aufbauhöhe die Füllmenge einer Badewanne an Wasser aufnehmen kann. So werden Starkregen aufgehalten und die Kanalisation wesentlich entlastet.
Zu den zahlreichen ökologischen Vorteilen kommt die gesteigerte Wirtschaftlichkeit: Begrünte Gebäude „haben ein pflanzliches Schutzschild gegen Verwitterung und helfen Sanierungs- und Wartungskosten zu senken“, bekräftigt GRÜNSTATTGRAU-Geschäftsführerin Susanne Formanek. Ein weiteres Plus: „Grünraum auf und um Immobilien steigern den Wert dieser im Durchschnitt um bis zu acht Prozent.“ Die Nachhaltigkeit von Begrünung ist zweifelsfrei.
Claudia Taucher
Gemeinsames Garteln
„Urban farming“ und Gemeinschaftsgärten rücken immer mehr in den Fokus der allgemeinen Wahrnehmung: Denn nicht alle nennen ein Stück Garten ihr Eigen; durch diese Möglichkeit können aber viel mehr Menschen eine nachhaltige Lebensführung umsetzen. Das gemeinschaftliche Garteln verbindet Menschen und Generationen – für Kinder tun sich ganz eigene Erlebnisräume auf –, wir fühlen uns eins mit der Natur und ernten gesunde selbstgezogene Lebensmittel, erfreuen uns an Gemüse, Kräutern und Blumen. So wachsen auch unsere Naturverbundenheit, die Menschlichkeit und das Miteinander.
Für Sie gelesen
Architektonische Innovationen
Wie Dach- und Fassadenbegrünung die Umwelt und damit uns Menschen schützen, zeigt der Autor in diesem Buch auf. Die ökologischen, ästhetischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Begrünung in den Städten sind überzeugend – und man erfährt auch, welche Pflanzen dafür geeignet sind und wie eine praktische Umsetzung aussehen kann. Ein toller Beitrag zur Schaffung nachhaltiger, lebenswerter Städte.
Andreas Bauernfeind: Grüne Oasen in der Stadt. Verlag Tredition
Grüne Städte
Versiegelung in den Griff bekommen
Welche Möglichkeiten haben Städte, grüner zu werden?
Rechtlich gesehen tut sich schon sehr viel! Städte, Länder und Bund vergeben Investitionsförderungen und für die Forcierung von neuen Lösungen für die Städte der Zukunft stehen im Forschungsprogramm Technologie und Innovation für die klimaneutrale Stadt, finanziert durch das BMK und Klima-und Energiefonds heuer erstmals 23 Mio.(!) Euro zur Verfügung. Alles in allem benötigt es aber ein gemeinsames definiertes Ziel, das in einem Klimaschutzgesetz festgeschrieben ist.
Sind wir in Österreich schon auf dem richtigen Weg?
Prinzipiell schon, mit unseren vielen kleinen Aktivitäten, wenn wir nun noch unsere enorme Flächenversiegelung und den Ressourcenverbrauch in den Griff bekommen.
Skizzieren Sie bitte die optimale Stadt der Zukunft!
Eine Stadt mit hoher Lebensqualität, wenig Urban Heat Island (städtische Hitzeinseln) Charakter, genügend Wasser zum Leben und Flexibilität, um auf die kommenden Extremwetterereignisse resilient zu reagieren.
Susanne Formanek
Geschäftsführerin GRÜNSTATTGRAU, Expertin für nachhaltiges, energieeffizientes Bauen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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