17. Sonntag im JK: Norbert Burmettler
Der Schatz im Acker und das Glück des Lebens
D ie Gleichnisse Jesu sind aktuell, damals wie heute. Der „Schatz im Acker“ und die „wertvolle Perle“ vom Sonntagsevangelium (Mt 13,44-52) sollen uns zum Nachdenken anregen: Was ist für mich wichtig und wertvoll für mein Leben? Was sind Schätze und Kostbarkeiten, die ich besitzen möchte?
Manche Menschen denken: das Geld ist wichtig. Ein Solo-Sechser wäre das Höchste. Aber die Erfahrung zeigt: Das Geld allein macht nicht glücklich.
Viele sagen: „Die Gesundheit ist der größte Reichtum!“ Dafür wird viel getan. Gesundheit übertrifft alle finanziellen Werte.
Ein „Schatz“ ist oft ein bestimmter Mitmensch. Man kann glücklich sein, wenn man eine Vertrauensperson hat. Der Wert eines solchen Menschen ist sehr kostbar. Er teilt Freud und Leid und ist mit Geld nicht aufzuwiegen.
Worum sollen wir Gott bitten?
Eine Frage: Was würden Sie Gott bitten, dass er Ihnen schenken soll, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
In der 1. Lesung aus dem Buch der Könige (1 Kön 3,5.7-12) wird berichtet, dass der Herr dem König Salomo erscheint. Gott will ihm eine Bitte gewähren. Der weise König wünscht sich nicht Reichtum, langes Leben oder den Tod seiner Feinde, sondern er bittet um ein „hörendes Herz“.
Ein „hörendes Herz“ ist die innere Einstellung, für die Impulse Gottes offen zu sein, sich von Gott leiten zu lassen. So gesehen ist der Glaube an Gott der wichtigste und kostbarste Schatz. Eine Lebenseinstellung ohne Gott ergibt keinen Sinn. Es gäbe keine absoluten Werte. Man würde rein menschliche Gesetze erstellen, die nicht immer das Wohl des Menschen zur Folge haben.
Darum die Wichtigkeit der Zehn Gebote als Grundlage, damit das menschliche Leben nicht im Chaos versinkt. Die Zusammenfassung ist das Liebesgebot: „Du sollst Gott lieben aus ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst!“ Glaube und Liebe sind wertvolle Schätze des Lebens. Glücklich sein kann man nur auf der Basis der Gottes- und Nächstenliebe.
Das zu leben ist nicht immer leicht. Darum schenkt uns der Herr übernatürliche Hilfen. Es sind die Sakramente der Kirche, Kostbarkeiten für unseren Lebens- und Glaubensvollzug.
Durch die Taufe sind wir hineingenommen in das Reich Gottes, in das „Himmelreich“, das schon auf Erden mit Jesus begonnen hat. Verstärkt wird dies durch das Sakrament der Firmung. Der Heilige Geist ist die „Gabe Gottes“.
Der Glaube an Gott ist der wichtigste und kostbarste Schatz. Eine Lebenseinstellung ohne Gott ergibt keinen Sinn.
Ist es nicht ein wunderbares Geschenk Gottes, dass er uns durch die Beichte, das Sakrament der Buße, vergibt! Die Krankensalbung ist ein Geschenk für organisch und psychisch Kranke, Trost und Hoffnung. Die Sakramente von Ehe und Priesterweihe sind göttliche Hilfen für die je eigene Lebensführung. Diese sind eine Berufung, die Gott in die Herzen der Menschen legt.
Das ganz große Geschenk Gottes ist natürlich die Eucharistiefeier. Die Feier der heiligen Messe ist „Quelle und Höhepunkt“, wie es das II. Vatikanische Konzil ausgedrückt hat. Die Gegenwart des Herrn in seinem Wort und Sakrament sind Kostbarkeiten, die menschliche Vorstellung übersteigt, aber im Glauben erfahrbar sind.
Als Christen müssen wir uns durch diese Hilfen stärken lassen, um in unserer nächsten Umgebung, in der Kirche und auf weltweiter Ebene beizutragen, damit diese wichtigen Werte immer mehr in die Tat umgesetzt werden: Friede, Gerechtigkeit, Toleranz, Schöpfungsverantwortung, Versöhnung, Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.
Jeder Mensch hat eine Würde und ist wertvoll, ganz gleich welcher Altersstufe, ob Mann oder Frau, Nation oder Religion. Ich habe einmal gelesen: „Menschen, die dir einfach die Hand reichen, wenn du sie brauchst, sind die wertvollsten Ladekabel des Lebens.“
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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