1. September bis 4. Oktober
Kirchen laden zur „Schöpfungszeit“ ein
Mit dem 1. September laden die christlichen Kirchen zur „Schöpfungszeit“ ein – eine besondere Phase des Jahres, die bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franz von Assisi, andauert. In dieser Zeit richten Christinnen und Christen ihren Blick bewusst auf den Schutz der Schöpfung und setzen sich verstärkt für einen nachhaltigen Lebensstil ein, wie der Umweltbeauftragte der Diözese St. Pölten, Axel Isenbart, betont.
Inmitten der Herausforderungen unserer Zeit würden wir uns mit der bedrohlichen Realität konfrontiert sehen, dass unsere Erde gefährdet sei. Natürliche Lebensräume würden zerstört, das Artensterben nehme bedrohliche Ausmaße an und Böden seien mit Mikroplastik und Pestiziden verseucht, so Isenbart. Hinzu komme die globale Klimakrise, die die Lebensbedingungen zukünftiger Generationen ungewiss erscheinen lasse. Viele Menschen würden sich daher die Frage stellen, welche Welt wir unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen.
In dieser kritischen Zeit sei es von besonderer Bedeutung, in Gottesdiensten für die Schöpfung zu beten und gleichzeitig auch in uns selbst hineinzuhorchen. Papst Franziskus ermutige uns in seiner Enzyklika Laudato si‘ zu einem Lebensstil, „der fähig ist, sich zutiefst zu freuen, ohne auf Konsum versessen zu sein“.
Ins Tun kommen
Für die christlichen Kirchen ist es wichtig, ins Tun zu kommen. Daher gibt es verschiedene Aktionen, um die Zeit von 1. September bis 4. Oktober „schöpfungsfreundlich“ zu begehen. „Komm zur Kirche mit dem Rad“, heißt es am 22. September in vielen Pfarren in Österreich. Der Sonntag in der europäischen Mobilitätswoche ist der sogenannte „Wir radln in die Kirche-Sonntag“. Die katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten rufen im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche dazu auf.
Die Diözesansportgemeinschaft (DSG) St. Pölten ruft ebenfalls dazu auf, die „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober auch sportlich zu begehen. „Wir sehen eine Vielzahl an Möglichkeiten, Spiritualität, christlichen Glauben, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit zu kombinieren“, so die DSG. Da sei in letzter Zeit bereits viel angelaufen und viel an Bewusstseinsänderung passiert.
Engagement als Umwelt-PGR
Über 50 Pfarrgemeinderäte haben sich in der Diözese als „Umweltpfarrgemeinderäte“ einschreiben lassen und versuchen, den Umweltgedanken in der eigenen Pfarre zu forcieren – etwa indem nachhaltige Pfarrfeste gefeiert werden, in Pfarrhöfen der Energieverbrauch gesenkt wird oder in Gottesdiensten der Umweltschutzgedanke hervorgehoben wird.
„Wenn sich Pfarren und Gruppen für die Schöpfung engagieren, ist das eine besondere Art, das Reich Gottes auf Erden aufzubauen“, sagt der diözesane Umweltbeauftragte Isenbart. Auch 2024 sucht die Diözese St. Pölten in Kooperation mit der Katholischen Aktion (KA) die besten Beispiele, Projekte und Aktionen, wie wir „unser gemeinsames Haus schützen und aufbauen können“. Die überzeugendsten Initiativen werden beim diözesanen Umweltpreis ausgezeichnet. Einreichungen per E-Mail an: a.isenbart@dsp.at. Einsendeschluss ist der 31. Oktober.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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