Mein Gebet, Heinz Kellner

Herr meiner Stunden

Heinz Kellner lebt in St. Christophen und ist Leiter des Blindenapostolats der Diözese St. Pölten. Wichtig ist ihm einn Gebet von Jörg Zink.

Herr meiner Stunden und meiner Jahre.
Du hast mir viel Zeit gegeben.
Sie liegt hinter mir
und sie liegt vor mir.
Sie war mein und sie wird mein,
und ich habe sie von dir.

Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr
und für jeden Morgen, den ich erlebe.
Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.
Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit,
sie zu füllen - jede Stunde
mit deinen Gedanken über mich.

Ich bitte dich um Sorgfalt,
dass ich meine Zeit nicht töte,
nicht vertreibe, nicht verderbe.
Herr, segne Du meinen Tag!

Heinz Kellner: Auf dieses Gebet bin ich vor längerer Zeit über die Gebets-Ecke des Blindenapostolats gestoßen. Es erinnert mich auch im vorgerückten Alter an die vielen, recht unterschiedlichen Erlebnisse in den vergangenen Jahrzehnten. Da war wirklich eine große Spannung drin: In der täglichen Herausforderung durch aktuelle Ereignisse in meiner beruflichen Tätigkeit beim ÖAMTC. Wie konnte ich damit verantwortlich umgehen – als Verkehrssprecher bei der Sendung „Autofahrer unterwegs“ oder später mit dem geschriebenen Wort. Parallel dazu eine ganz andere Aufgabe: Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (ehrenamtlich) da zu sein, ist im Blindenapostolat eine besondere Herausforderung. Das war durch vier Jahrzehnte so und bleibt es noch immer. Mit mir erinnern sich viele immer wieder gern an die tollen Gemeinschafts-Erlebnisse während der 35 Kultur- und Wanderwochen, die ich für die Blindenfreizeiten organisieren durfte. Nicht vergessen möchte ich mein früheres Engagement in der Pfarrgemeinde St. Christophen in verschiedenen Bereichen. Alles hat seine Zeit. Den Herrn um Gelassenheit zu bitten, dies anzunehmen, ist ein großer Trost. Aber auch dafür zu danken, was alles mit seiner Hilfe möglich war und gelingen konnte.