Erzählung von Winfriede Mühlbacher
Winterfreuden
Ich liebe sie, die Spaziergänge, die ich gerne, jedoch nicht regelmäßig mache. Gerade an solchen Tagen, an denen es endlich Wintertemperaturen und eine leicht angeschneite Natur gibt. Voller Elan mache ich mich auf den Weg und marschiere die Straße bergwärts, wobei das Bankett mir als Weg dient. Kalt ist mir nicht, jedoch nach einer Kurve bläst mir ein kalter Nordostwind entgegen und ich ziehe Haube und Schal tief ins Gesicht. Trotz der Kälte marschiere ich weiter bis zu meinem Fixpunkt, einer Kapelle in der Nachbarschaft, und halte dort inne.
Auf dem Weg dorthin sah ich den tiefverschneiten Hohenstein sowie den „Vaterberg“ Ötscher. Dieser hat jedoch einen „Hut“ und da bleibt das Wetter gut – sagt ein altes Sprichwort. Hinter ihm machen orange Wolkenformationen den Nachmittag hell.
Wer meint, in der winterlichen Natur rühre sich nichts, der irrt. Dort, wo die Maulwürfe ihr (Un-) Wesen treiben, herrscht rege Tätigkeit. Die alten Maulwurfshügel sind durch den Schnee weiß und kaum sichtbar. Die frischen aber zeigen sich in voller Pracht in der weißen Winterwiese.
Bei meinem Unterwegs-Sein genieße ich die Stille und Ruhe – höre nur meine Schritte und das Aufschlagen der Stöcke. Dabei lasse ich meinen Gedanken freien Lauf.
Nach zirka einer Stunde kehre ich nach Hause zurück und sehe gerade noch, wie die Sonne hinter einem Bergrücken untergeht und sich die Vögel am Futterhäuschen tummeln. Aufgetankt von der frischen Luft bereite ich mir einen Tee, um mich wieder aufzuwärmen. Was gibt es Schöneres, als die wunderbare Natur – ein Geschenk Gottes – vor der Haustüre zu erleben.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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