Vorbereitung auf Ostern
Fasten mit Kindern?

Es gibt viele Tipps, wie man mit Kindern durch die Fastenzeit gehen kann. | Foto: Katholischer Familienverband
  • Es gibt viele Tipps, wie man mit Kindern durch die Fastenzeit gehen kann.
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Die Fastenzeit ist die Vorbereitungszeit auf das größte christliche Fest – Ostern. Viele Eltern finden es dennoch schwierig, sie – ähnlich wie den Advent – mit ihren Kindern aktiv zu gestalten. Wir haben einige Tipps und Anregungen.

Fastenzeit – das ist die Zeit des Fastens, Zeit zum Abnehmen, Zeit für Verzicht. Interessante Themen für Erwachsene, aber kaum für Kinder. Im Gegenteil: Der Fasching war lus­tig, es gab tolle Verkleidungen und köstliche Krapfen – und plötzlich ist er zu Ende. Dagegen ist die Fastenzeit aus Kindersicht weniger interessant: keine Süßigkeiten, verzichten, Asche auf die Stirn?

Die Fastenzeit hat aber nichts mit dem Verlust von Lebensqualität zu tun. Sie will vielmehr den Blick auf Gott und die wirklich wichtigen Dinge im Leben lenken. Jeder Verzicht hat seinen Wert nicht in sich, sondern darin, inwieweit er dem Leben und dem Glauben dient. Wir hinterfragen Verhaltensweisen, die uns nicht gut tun: viel Schokolade essen, Medien konsumieren, rauchen oder Alkohol trinken. Wenn wir uns nicht mehr von so vielen Dingen ablenken lassen – wie vom Handy, der Spielkonsole oder dem Fernseher –, können wir uns viel besser auf Gott, aber auch auf andere Menschen konzentrieren. Wir gewinnen Zeit und Freiheit, um uns unserem eigenen Leben zu widmen und zu überlegen, was wir tun wollen, wo unsere Kraftquellen liegen und was uns wichtig ist.
Die positive Dimension des Verzichts

Für Kinder ist diese positive Dimension der Fas­tenzeit besonders wichtig; sie sollte im Vordergrund stehen, will man sie in der Fas­tenzeit zum Mitmachen motivieren. So könnte man Fastenvorsätze auf diese Weise formulieren: „Wir verzichten manchmal auf …

  • … Zeit im Internet, damit wir mehr Zeit für- und miteinander verbringen können. Wir überlegen, ob wir Menschen kennen, die alleine sind, und ob wir unsere Zeit mit ihnen teilen können (sie anrufen, eine Nachricht schreiben, besuchen). Wir können Zeit für Gott einplanen und für ein Gebet.
  • … Egoismus, weil wir in der Fastenzeit verstärkt an andere Menschen denken wollen. Wenn wir auf eine Süßigkeit verzichten, könnten wir das eingesparte Geld z. B. in den Fastenwürfel geben und für Hilfsbedürftige spenden. ­
  • … schlechte Nachrichten und wollen uns vielmehr auf das Positive konzentrieren. Ja, es gibt Krieg und Katastrophen, aber es gibt auch den Frühling, Freundschaft und Liebe. Es gibt den Tod, aber auch die Auferstehung.

Kirchliche Angebote

Die Kirche möchte Familien bei der Gestaltung der Fastenzeit unterstützen und bietet Ideen und Materialien an (siehe Info-Kästen oben). Ein kindgerechtes Video mit dem Titel „Fas­tenzeit für Kinder erklärt“ findet man auf der Homepage der Diözese Linz unter www.dioezese-linz.at. Und in der Reihe „Katholisch für Anfänger“ hat die katholische Kirche in Deutschland einen humorvollen Animationsfilm über die Fastenzeit für Kinder online gestellt (www.katholisch.de). Der Fastenkalender der Steyler Missionare, zu dem Schüler Texte und Bilder beisteuern, lädt heuer unter dem Motto „Mut tut gut“ dazu ein, sich mit Ängsten, Sorgen und Unvermögen auseinanderzusetzen und sich von anderen Menschen ermutigen zu lassen (www.steyler.at).

Tipps


Fasten mit dem Familienverband

Der Katholische Familienverband lädt wieder zur „Aktion plusminus“ ein, bei der neue Sicht- und Verhaltensweisen eingeübt werden können. In einer Broschüre und auf einem Poster hat der Verband 40 Aufgaben für alle Familienmitglieder vorbereitet, die sich um Verzicht, Nächstenliebe, Lachen und Zusammenhalt drehen. Durch das Erfüllen einer oder mehrerer Aufgaben entsteht nach und nach ein buntes Netz. Die Materialien können kostenlos bestellt werden unter Tel. 02742/35 42 03, info-noe@familie.at. Gratis Download: www.aktionplusminus.net.

Sparen für Hilfsbedürftige

Beim Mittagessen nur Wasser statt Saft trinken. Auf eine Süßigkeit verzichten. Das alte Handy noch eine Weile weiterbenützen. Das gesparte Geld kann man z. B. mittels Fastenwürfel der Fastenaktion spenden. Die Ausbildung von Jugendlichen liegt der Fas­tenaktion heuer besonders am Herzen, weil überall in den letzten Jahren der Unterricht nur mit Auflagen möglich war. Im Mittelpunkt der Fastenaktion steht heuer Sri Lanka, aber auch in Kenia, Togo und Nigeria werden Jugendliche unterstützt, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen und abschlie­ßen können. Alle Hilfsprojekte findet man unter www.fastenaktion.at

Üben! 7 Wochen ohne Stillstand

Die Fastenaktion der evangelischen Kirche in Deutschland ist jedes Jahr unter dem Motto „7 Wochen ohne“ sehr ansprechend gestaltet. Es geht darum, die Routine des Alltags zu hinterfragen und zu entdecken, worauf es wirklich ankommt im Leben. Heuer lautet das Motto „Üben! 7 Wochen ohne Stillstand“. Angeboten werden E-Mails mit Impulsen, verschiedene Fastenkalender und ein „Zutatenheft“ als Arbeitshilfe und Magazin zum Lesen.
Nähere Informationen zur Aktion 2022: https://7wochenohne.evangelisch.de.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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