Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

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Mutworte - Ruth Zenkert
Wo drücke ich mich vor der Entscheidung?

Die Schlitten und die Jause waren ins Auto gepackt, nun war alles fertig für den Ausflug. Die fröhlichen Kinder warteten vor dem Sozialzentrum mit Lidia, der Leiterin. Und da sah ich unter den Kindern Bogdan. Ich nahm Lidia zur Seite und fragte, warum er hier sei. Jeder wusste, dass er bei Nachbarn eingebrochen war und gestohlen hatte. Außerdem hatte er oft in der Schule gefehlt. Lidia schaute mich an wie ein scheues Reh. „Es war so schwer für mich, Nein zu sagen. Ich will nicht die Böse sein,...

  • 25.03.20
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Mutworte - Anselm Grün
Über Schattenseiten zu reden befreit

Bin ich ein Sünder? Was heißt Sünde? Das griechische Wort für Sünde, „hamartia“, heißt: das Ziel verfehlen. Sünde bedeutet also, an sich und seiner Wahrheit vorbeizuleben … Die Beichte kann sicher ein guter Weg sein, von seinen Schuldgefühlen frei zu werden. C. G. Jung meint: Wenn jemand schwere Schuld auf sich lädt, dann braucht er mehr als ein persönliches Wort, er braucht ein Ritual, das bis in die Tiefen des Unbewussten hinein wirkt. Das Ritual der Beichte löst die unbewussten Widerstände...

  • 25.03.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Wegweiser nicht nur für Erika und Erik

Die Kulturjournalistin Ute Baumhackl beklagt in ihrer er-frischenden Sonntagskolumne der Kleinen Zeitung das „schlechte Benehmen“ des vergangenen Jahres. Dem kann ich nur beipflichten. Zwölf Glockenschläge – endlich ist es so weit – Neujahrsmorgen 2020. Doch kaum ist dieser angebrochen, gleitet mir schlaftrunken ein wichtiges Utensil aus der Hand – ab, hinter die Waschmaschine. Mit Schirmen und allen möglichen Verrenkungen versuche ich mich an das Entschwundene heranzutasten. Aber warum ist...

  • 25.03.20
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Mutworte - Anna Schreiber
Leben neben einem Alkoholkranken

„Mein Mann trinkt. Viel zu viel und schon lange.“ Sie werde bei ihrem Mann bleiben, schreibt eine seit 40 Jahren verheiratete Frau, fühle sich aber „wie festgenagelt und ratlos“. Es ist nicht vorhersehbar, was Ihr Mann tut. Sie können sich mit ihm so gut wie nicht mehr einigen, nichts Verbindliches vereinbaren oder gar planen. Er lebt in seiner eigenen Alkohol-Welt. Sie sind mit einem Mann verheiratet, der da ist und doch nicht da ist. Ist es für Sie möglich, die letzte Spanne Ihrer Lebenszeit...

  • 25.03.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Hin und wieder den Stern aufpolieren

Zu Dreikönig stehen wir „unter einem guten Stern“. Und dann ist es wieder vorbei mit seinem Leuchten? Nach einer alten Legende müssen auch die drei Weisen den Stern hinter sich lassen und in ihr normales Leben zurückkehren. Bei einer Wegkreuzung wissen sie nicht mehr weiter und bitten einen Fremden um Hilfe. Der nimmt sich Zeit und gibt ihnen bereitwillig und freundlich Auskunft. Da sehen sie über dem Kopf des Mannes einen kleinen Stern erstrahlen. Tags darauf treffen sie eine Frau, die achtsam...

  • 25.03.20
Franz Josef Rupprecht

Leitartikel
Neue Hausmannskost der Medienmacher

Mir lief immer das Wasser im Mund zusammen wenn ich die beiden Fernsehköche Andi & Alex Köstliches in ihrer blitzblanken Studioküche zaubern sah. Fast konnte ich die Aromen riechen, wenn sie eine Muskatnuss über dem dampfenden Püree rieben – tja, aber eben nur fast. Es war eine Augenfreude und der Gaumen blieb trocken. Daran musste ich denken, als ich von den Rekordzahlen las, die Fernsehgottesdienste in Zeiten von Corona verzeichnen. Zahlreiche SeherInnen lassen sich von der Schönheit der...

  • 24.03.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Epidemie der Angst

Gerade, weil wir eine derartige Bedrohung noch nicht erlebt haben, ist es nicht schlecht, sich an die klassische Kurzgeschichte aus ähnlich anmutenden Zeiten zu erinnern. Die Pest rast auf ihrem Gaul durch die Wüste und überholt eine Karawane. „Wohin des Weges, und dazu noch so schnell?“, fragt der Karawanenführer. „In die Großstadt. Dort werde ich tausend Menschen töten.“ Nachdem ein paar Monate vergangen sind, trifft die Pest. dieselbe Karawane auf dem Rückweg wieder. Vorwurfsvoll schreit ihr...

  • 22.03.20

Bischof Josef Marketz:
Hauskirche neu beleben!

Zumindest so lange die Corona-Krise dauert, wird Bischof Josef Marketz jeden Freitag in einem Video-Blog zu den Kärntner Gläubigen sprechen. Auf www.kath-kirche-kaernten können Sie den Videobeitrag die ganze Woche lang anschauen. Im „Sonntag“ finden Sie den jeweils aktuellen Beitrag auch abgedruckt. Einen „großen Dank aus ganzem Herzen“ spricht der Bischof in seinem aktuellen Videostatement an all jene Menschen aus, „die in dieser Zeit arbeiten müssen, für andere da sein müssen, die vielleicht...

  • 21.03.20

"Sonntag" - wichtiger denn je
Lebensmittel "Sonntag"

Lebensmittel „Sonntag“ Kommentar von Gerald Heschl Das Coronavirus hat die Welt verändert. Wir erleben derzeit eine Situation, wie es sie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gab. Schulen sind geschlossen, das öffentliche Leben kommt zum Erliegen, Veranstaltungen werden abgesagt. Das hat auch uns sehr getroffen: Sowohl die Präsentation von Sr. Silkes neuem Buch als auch die Leserreise nach Südtirol mussten abgesagt werden. Um beides tut es mir sehr leid, aber die Absage ist unumgänglich. Ebenso...

  • 17.03.20

teletips
teletips

(...aus dem Sonntagsblatt für Steiermark - 15.März Seite 21) Fernsehen Montag16. März 20.15 Volkskrankheit Migräne (Magazin). Was hilft gegen die Schmerz-Attacken? Anhand des Schicksals von Menschen, die der Autor über einen Zeitraum von einigen Monaten begleitet, zeigt er: Migräne ist heute eindeutig von anderen Kopfschmerztypen abgrenzbar und gezielt therapierbar. Jahrelange Irrwege mit Fehldia-gnosen und falschen Behandlungen könnten vielen Menschen erspart werden. ARD-alpha Dienstag17. März...

  • 16.03.20
Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Strich, für den es sich zu leben lohnt

Es ist schon einige Jahrzehnte her, als ich an der Hand meiner Mutter am Felsensteig des Grazer Schlossbergs eine stark beschädigte Straßenlaterne sehen musste. Ja, musste, denn die Überreste des Lichtkörpers – die tausend Scherben am Boden – machten mich sehr traurig. Ich kann mein Empfinden von damals heute noch gut nachfühlen. Ist es die Sehnsucht nach einem Leben ohne Bruchstücke von Gläsern und Herzen, ohne Scherben, die verletzen und schmerzen, ohne Krankheit und Tod …? Im Film „Moulin...

  • 16.03.20

Randnotiz von Gilbert Rosenkranz
„Ambulanz der Barmherzigkeit"

Herzzerreißend sind jene Bilder und Botschaften, die tagtäglich via Fernsehen und Zeitungen das Elend tausender ins Wohnzimmer liefern. Ihre Herzen zerreißen auch jene, die sich weigern eine „Kansch eh nix machen“-Haltung einzunehmen. Ermutigend, wie sie die Schmerzen und Nöte anderer zu ihren eigenen machen. Wie in einer Ambulanz der Barmherzigkeit versuchen sie zu heilen, was verwundet ist.

  • 13.03.20
Gilbert Rosenkranz ist Chefredakteur des „Tiroler Sonntag" | Foto: Rachlé/Diözese

Randnotiz Amazonas-Synode

In den letzten Tagen habe ich viele verärgerte und enttäuschte Stimmen über das Papstschreiben „Querida Amazonia“ gehört. Was sagen? „Chill base!“ bekomme ich zu Hause manchmal zu hören, wenn ich mich über irgendetwas aufrege – wörtlich übersetzt: „Komm runter auf die Basis!“ Eine Aufforderung, die ihr Gutes auch für das Glaubensleben hat. Was ist die Basis unseres Glaubens? Worum geht es zuerst? Immer wieder muss ich es mir selbst vorsagen: „Chill base!“

  • 05.03.20

Auf ein Wort
Türen bleiben offen

Am Mittwoch vergangener Woche wurde das nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus „Querida Amazonia - Geliebtes Amazonien“ veröffentlicht (mehr dazu auf S. 10-13 dieser Ausgabe). Ein Tenor in den Reaktionen darauf ist: Der Papst hat entschieden, nicht zu entscheiden. Zumindest nicht in der Frage der Zulassungsbestimmungen zum Priesteramt. Das mag viele, auch hochgeschraubte und hochgeschriebene Erwartungen aus Mitteleuropa enttäuschen. In der Kirche engagierte Frauen werden sich weiterhin...

  • 19.02.20

Auf ein Wort
Am Bürgersteig

Neulich auf dem Weg zum Bahnhof. Auf dem Bürgersteig begegnete mir an diesem kalten Morgen ein älterer Mann mit gepflegtem grauen Bart und runder Brille. Vielleicht war er ein Perser, vielleicht ein Türke. Unsere Blicke trafen sich. Die Sonne, die gerade aufgegangen war, schien ihm ins Gesicht. Seine Augen waren freundlich, aber gleichzeitig auch auf eine besondere Weise melancholisch, fast traurig. Unmittelbar durchfuhr mich der Gedanke, dass dieses Gesicht Bände spricht. Was haben diese Augen...

  • 31.01.20
Józef Niewiadomski ist Professor an der Theologischen Fakultät Innsbruck | Foto: Rachlé

Die wöchentliche Kolumne von Prof. Józef Niewiadomski - Nr. 10/2020
Schlusspunkt

Er war eh schon einer der letzten Gläubigen, die regelmäßig zur Beichte gingen. SeineBekenntnisse glichen wohl der Schallplatte mit einem Sprung. Immer wieder dieselbe Leier. Neben vielen Banalitäten klagte sich der Mann auch immer und immer wieder einer ernsteren Angelegenheit an. Dem Pfarrer ging er mächtig auf die Nerven. Irgend- wann war die Geduld des Pfarrers am Ende. So drohte er dem armen Mann, er spräche wegen dieser Sache zum allerletzen Mal mit ihm: „Merke dir, das muss ein Ende...

  • 29.01.20

Mutworte - Anselm Grün
Über Schattenseiten zu reden befreit

Bin ich ein Sünder? Was heißt Sünde? Das griechische Wort für Sünde, „hamartia“, heißt: das Ziel verfehlen. Sünde bedeutet also, an sich und seiner Wahrheit vorbeizuleben … Die Beichte kann sicher ein guter Weg sein, von seinen Schuldgefühlen frei zu werden. C. G. Jung meint: Wenn jemand schwere Schuld auf sich lädt, dann braucht er mehr als ein persönliches Wort, er braucht ein Ritual, das bis in die Tiefen des Unbewussten hinein wirkt. Das Ritual der Beichte löst die unbewussten Widerstände...

  • 23.01.20

Auf ein Wort
Ein- und auftreten

Diese Woche wurden die Katholiken-Zahlen 2019 für Österreich veröffentlicht. Wir werden weniger, so legt ein Blick auf die nackten Zahlen nahe. Die Wirklichkeit ist aber komplexer. Wenn jemand aus der Kirche austritt, wendet er sich damit ja nicht unbedingt von Gott ab. Wer getauft ist, bleibt getauft. Die Gründe für einen Austritt sind vielfältig. Manchmal gibt es einen persönlichen oder allgemeinen Ärger über die Institution "Katholische Kirche" oder einen ihrer Vertreter. Manchmal ist es...

  • 15.01.20

Auf ein Wort
Blick zurück nach vorn

In dieser Woche befinden wir uns „zwischen den Jahren“. Das alte Kirchenjahr ist mit dem Christkönig-Sonntag zu Ende gegangen, das neue Kirchenjahr steht mit dem Ersten Adventsonntag unmittelbar bevor. Und weil der Advent eigentlich eine Fastenzeit ist, nämlich die Zeit der Vorbereitung auf die Wiederkunft des Herrn, könnten wir vorher doch noch einen kleinen Rückblick einlegen ... Was war gut im vergangenen Jahr und worüber können wir begeistert reden? Über eine schöne Reise, eine neue...

  • 17.12.19
Herbert Meßner, Chefredakteur | Foto: SONNTAGSBLATT/Neuhold

Aus meiner Sicht - Herbert Meßner
Da haben die Dornen Rosen getragen

Was prägt für Sie die Adventzeit? Die vorweihnachtliche Ausreizung des Terminkalenders? Oder die besonderen Lichtinstallationen? Schmecken Sie den Advent im Glühwein und besonderen Backwerk? Oder ist es der Adventkranz mit seinem wachsenden Licht, der Sie begleitet und auch zum Innehalten einlädt? Für mich ist die Zeit des Advents sehr geprägt durch ihre besonderen Lieder. Eines davon erzählt vom Unterwegssein Marias. Sie geht durch einen Dornwald. Sie geht aber nicht allein. Sie trägt den...

  • 16.12.19
Julia Rust, Referentin für das Ka­tho­lische Bildungswerk mit Schwerpunkt Geschlechtergerechte Erziehung, arbeitet im Prozessbereich Kommunikation. | Foto: Neuhold

Offen gesagt
Bitte bunt schenken!

Warum sind Produkte für Kinder oft in „für Mädchen“ und „für Buben“ unterteilt? Würde man das jemanden aus dem Marketing fragen, bekäme man als Antwort: „Weil Mädchen und Buben ganz unterschiedliche Interessen haben, schon von Natur aus!“ Das ist allerdings Blödsinn. Mädchen haben keine angeborene Vorliebe für rosa Einhörner, und Buben sind nicht genetisch auf blaue Autos programmiert. Hinter dieser Zweiteilung steckt vielmehr eine ausgeklügelte Strategie – das sogenannte „Gendermarketing“. Sie...

  • 16.12.19
2 Bilder

„Kirche ist mein Zufluchtsort“
Spaß in der Kirche und die ältere Generation

Was bringt junge Menschen dazu, im pfarrlichen Leben mitzumischen? Ein Gespräch mit der Studentin Lisa Prast über ihr Ehrenamt, Spaß in der Kirche und die ältere Generation in ihrer Pfarre. Wie sind Sie in die Pfarre gekommen, was war ausschlaggebend? Lisa Prast: Das hat angefangen mit meiner Firmvorbereitung, durch die ich die Katholische Jugend kennengelernt habe. Das hat mir gleich extrem gefallen und ich wollte sofort mitmachen. Vorher gab es für mich relativ wenige Berührungspunkte mit der...

  • 19.11.19
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