Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Neuhold

Offen gesagt-Eva Heidlmair
Worauf warten wir?

Den Ernst der Klimakrise betont der Papst in seinem neuen Schreiben „Laudate Deum“: Was können wir als Christinnen und Christen beitragen? Acht Jahre nach „Laudato si“ wird Papst Franziskus in „Laudate Deum“ klar, „dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt.“ Starke Worte, die er „allen Menschen guten Willens“ mit auf den Weg gibt. Der Papst stellt in seinem Schreiben – mit wissenschaftlichen Fakten untermauert – fest, dass sich die globale Klimakrise nicht...

  • 11.10.23

Positionen - Leopold Neuhold
Es geht etwas. Jetzt.

Ein Betrunkener torkelt durch die Gasse. Der Pfarrer redet ihm ins Gewissen: „Franz, du musst endlich mit dem Trinken aufhören.“ Der Betrunkene lallt: „Dazu ist es zu spät.“ Der Pfarrer eindringlich: „Dafür ist es nie zu spät!“ Die entlarvende Antwort: „Wenn es nie zu spät ist, dann kann es ja auch noch warten!“ Einerseits ist es zu spät, noch etwas zu tun, der Untergang steht vor der Tür. Weil dieser aber noch nicht ganz da ist, glaubt so mancher, zuwarten zu können, und das Tun wird wieder...

  • 11.10.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Ohne Mut wär’s grau

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Und Heraklit hat damit recht. Tagtäglich ändert sich etwas. Kleinigkeiten oder auch Größeres, das einem direkt ins Auge springt. So wie jetzt im Herbst, wenn man zusehen kann, wie sich eine schön bunte Farbenpracht übers Land legt. Veränderungen sind im Grunde so bunt wie das Leben selbst. Und oft sind sie leichter anzunehmen oder zu wagen, wenn man mutig ist. Das bedeutet dann nicht nur, einen neuen oder anderen Weg zu gehen, eine Entscheidung zu...

  • 11.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Was erwarten wir von der Synode?

Zur Stille hat Papst Franziskus am Vorabend der Synode aufgerufen. Nicht um jemand zum Schweigen zu verurteilen, sondern um zum Hören zu befähigen. Aufeinander hören ist für ihn wohl ein Qualitätskriterium für die Synode, deren Beratungen am Festtag seines Papst-Namenspatrons Franz von Assisi begonnen haben. Zu meiner Zeit im Priesterseminar hat Bischof Johann Weber einmal uns Studenten von einer Bischofssynode berichtet, an der er als Vertreter Österreichs teilnahm. Man war damals sehr...

  • 04.10.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Katharina Maier
Persönliche Einblicke

Wie kamen Sie dazu, über das Thema Missbrauch in der Kirche zu schreiben? Schon als Kind bin ich durch die Tätigkeit meiner Eltern im Pfarrgemeinderat und regelmäßige Gottesdienstfeiern, auch als Ministrantin, in Kontakt mit der Kirche gekommen. Auch der Religionsunterricht interessierte mich. Über Gespräche mit Bekannten bekam ich Einblick in die – auch in den Medien breit diskutierte – Missbrauchs-Thematik. Da ich neugierig war und mehr über Erfahrungsberichte, Statistiken und Hilfsangebote...

  • 04.10.23

Positionen - Karl Veitschegger
Evangelium pur

Als die Berliner Mauer fiel und das DDR-System zusammenkrachte, musste sich das Diktatoren-Ehepaar Erich und Margot Honecker vor dem Zorn des Volkes verstecken und suchte verzweifelt Unterschlupf. Niemand wollte die beiden bei sich haben, auch keine Kirchengemeinde. Nur der evangelische Pfarrer Uwe Holmer und seine Frau waren bereit, die Verhassten am 30. Jänner 1990 in ihr Haus aufzunehmen. Vor der Tür tobte die lynchbereite Menge, beschimpfte und bedrohte den Pfarrer und forderte Honeckers...

  • 04.10.23
Foto: Norbert Kropf

Mutworte - Br. David Steindl-Rast, OSB.
Gott – der und die Sehende

Psychologische Forschung hat bestätigt, dass wir in Augenblicken höchster „mystischer“ Bewusstheit anders sehen als im Alltag, mit anderen Augen sozusagen. Dann sehen wir Dinge und Menschen gewissermaßen ohne Bezugnahme auf uns selbst, „so wie sie in sich selbst sind“. In dieser Sicht erscheint uns alles, was wir sehen, wie verklärt, wie von innen her strahlend mit heiliger Schönheit. Wenn wir verliebt sind, schauen wir einander oft spontan auf diese Weise an. Dann wird uns auch bewusst, dass...

  • 04.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Oktober-Gedanken über Heiliges

Als „Paukenschlag für das Heilige“ erlebte der Franziskaner Willibald Hopfgartner das Deutsche Requiem von Johannes Brahms vor Beginn der Salzburger Festspiele. Vielleicht sind gerade Musik und andere Kunstformen besonders gute Vermittler des Heiligen. Sie sprechen oft jene Seiten im Menschen an, die für Tieferes und Größeres offen sind. Fehlt uns nämlich der Zugang zu höheren Ebenen, verkommt Heiligsein zu einem bloßen Verhalten. Und das stellen sich viele vor als brav bis langweilig. Der...

  • 27.09.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Andreas Gjecaj
Ein Gott namens Markt

Warum ist der Tag der menschenwürdigen Arbeit (7.10.) für ChristInnen wichtig? Jetzt sind schon 20 Jahre vergangen, seit die deutsche Theologin Dorothee Sölle verstorben ist. Sie beschrieb den Verlust menschenwürdiger Arbeit so: „Der neue Gott ist allgegenwärtig. Er bemüht sich, das alte Über-Ich, das Gut von Böse zu unterscheiden lehrte, zu entwichtigen. Hinter dem neuen Apparat, der alte Einrichtungen wie Kirche, Schule und Familie längst überholt hat, steht der größte, alles beherrschende...

  • 27.09.23

Positionen - Elisabeth Wimmer
Gehen mit Franz

Damals war er ein Star in katholischen Jugendkreisen und jahrelang das große Vorbild in unserem Freundeskreis: der heilige Franz von Assisi. Er war Thema unserer Gespräche, unserer Träume und unserer Auflehnung gegen alles, was wir als zu oberflächlich empfanden. Wir haben ihn ehrlich verehrt, aber auch nach Kräften romantisiert. Einfaches Leben mit möglichst wenig Besitz, ganz nah an der Natur … es schien uns recht einfach. (Dass sich von „Schwester Armut“ leicht reden lässt, wenn man wie wir...

  • 27.09.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Morgendliches Spiegelbild

Da wacht man des Morgens gut gelaunt auf, fühlt sich mit sich und der Welt zufrieden und freut sich auf einen neuen Tag. Bis, ja bis der Blick in den Spiegel die Freude etwas trübt. Kaum die Straße überquert, ruft die Frau von gegenüber: „Ich hab Sie gar nicht erkannt, naja, wir werden auch nicht jünger.“ So, nun ist der Tag endgültig im „Eimer“. Doch nein, was ich sehe und höre, ist vergänglich, was ich in der Tiefe meines Seins fühle, unvergänglich. Gute Gefühle, so der Neurobiologe Dr....

  • 27.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zwei Lehrer und Vorbilder

Unsere Kirchen und Pfarren haben alle eine Patronin oder einen Patron als Namensgeber und Beschützer. Manche Berufsstände haben ein Patronat. Auch unser Land Steiermark hat mit dem heiligen Josef einen Landespatron. Am 24. September feiern wir aber die Patrone der Diözese Graz-Seckau. Die Patrone der Kirche unseres Landes sind zwei Bischöfe. Zwei Salzburger Bischöfe. Vor etwas mehr als 800 Jahren wurde die Diözese Graz-Seckau ja von Salzburg aus gegründet. Rupert (696–718) gilt als...

  • 20.09.23
Foto: Pertramer

Offen gesagt - Michael Landau
Sie nerven mit Recht

Wie stehen Sie zu Klimaklebern und Co.? Man mag ob der verschiedenen Protestformen dieser Generation geteilter Meinung sein. Die jungen Menschen nerven, aber sie haben recht. Es ermutigt mich, zu sehen, wie viele junge Leute sich zum Beispiel am letzten Klimastreik beteiligt haben. Sie haben vermutlich mehr für Klima und Schöpfung getan als alle Generationen vor ihnen. Dramatische Überschwemmungen, katastrophale Hitzewellen, Sturmkatastrophen – all das hat ungeahnte Dimensionen erreicht. Die...

  • 20.09.23

Positionen - Christian Teissl
Ein stimmiges Bild

Zu meinem Geburtstag überraschte mich heuer ein guter Freund mit einem besonderen Geschenk: einem Kaleidoskop. Handtellergroß und nur zwei Finger dick, passt es in jede Jacken-, jede Manteltasche, gehört es zu jenem leichten Gepäck, das sich überallhin mitnehmen lässt, auf alle Wege und in alle Lebenslagen. Es ist nicht mit einem bestimmten Zweck behaftet wie die meisten Dinge des Alltags, es hat keine Aufgabe, keine Funktion zu erfüllen wie leider so vieles auf dieser Welt, es hilft einem...

  • 20.09.23
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Die Berge suchen

Abram und Lot vereinbarten, ihre Herden in verschiedenen Gegenden zu weiden. Abram ließ seinem Neffen die Wahl. Der junge Lot blickte nach Osten und sah die Jordansenke mit dem heißen, feuchten Klima. Im Westen ragten raue Hügel empor. Wer hätte nicht wie Lot die ertragreiche Senke gewählt? Abram blieb die karge Berglandschaft. Was Lot bei seiner Wahl nicht geahnt hatte, waren die Gefahren des Reichtums. Nicht alle Jugendlichen können wie Lot wählen. Und doch ist der Wohlstand unserer...

  • 20.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht in der Schule des Aristoteles

„In deinem Alter hatte Alexander der Große schon die halbe Welt erobert“, versucht der Lehrer einen Schüler mit mäßigem Lernerfolg anzustacheln. Dieser kontert mit der Bemerkung: „Alexander hatte ja auch Aristoteles als Lehrer.“ Das neue Schuljahr hat begonnen. Die Kinder und Jugendlichen sind nun wieder bei ihren Lehrerinnen und Lehrern in Ausbildung. Auch dieser Beruf ist rarer geworden. Manchmal auch anstrengender. Aber es braucht keinen großen Philosophen wie Aristoteles, um eine gute...

  • 13.09.23
Foto: privat

Offen gesagt - Frank Walz
Miteinander geh’n

Worum geht es bei Priestertagen und Herbsttagung der Laien im Pastoralen Dienst 2023? Die Katholische Kirche befindet sich momentan in einem weltweiten Reflexions-Prozess einer Weltsynode. Man könnte in Anknüpfung an das letzte Konzil des Aggiornamento sagen, sie befindet sich in einem Update-Prozess. „Für eine synodale Kirche“ lautet der Titel, und der Untertitel gibt die wesentlichen upzudatenden Themen an: Wie kann Kirche als Gemeinschaft gelebt werden? Wie kann Teilhabe möglichst aller an...

  • 13.09.23

Positionen - Svjetlana Wisiak
Hatschi!

Am 19. Juli notierte ich mir eine Idee für meine kommenden Positionen: Minister Rauch wurde in einer Zeitung mit dem Satz zitiert: „Bevor man krank wird, passiert nichts.“ Fünfeinhalb Stunden später erfuhr ich vom Ableben unseres VinziWerke-Gründers Pfarrer Pucher. Bevor Sie fragen: Nein, zum Glück wurde sein Tod nicht von einem „kränkelnden“ Sozialstaat verursacht. Dennoch kommt man in solchen Zeiten nicht umhin, sich an seine mahnenden Worte zu erinnern: Menschen, die am Rande unserer...

  • 13.09.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Benennen, was ist

In Büchern und Filmen die „Mut“ beschreiben, tauchen oft wilde Tiere, SuperheldInnen und große BezwingerInnen von Angst auf. Mich inspirieren sie weniger. Ich selber ziehe jenen Mut vor, der oft unbemerkt inmitten des Alltags in der Natur und im Menschen begegnet. So lässt mich zuallererst das Wort Mut an eine ältere Dame denken, die sich radikal der ehrlichen Wahrnehmung verpflichtet fühlt und diese auch ausspricht. Ungefragt und ungebeten, aber nicht unangebracht. Ihre Wahrnehmungen sind das,...

  • 13.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der wohltuende Blick auf das Positive

„Mehr als Worte sagt ein Lied“, sangen die Religionslehrerinnen und Religionslehrer zu Beginn ihrer „Sommer. Bildung“ bei der Messe, wo die Neuen unter ihnen gesendet wurden. Das Singen wird ihnen im Religionsunterricht viel helfen. Oft werden sie mit den Kindern das Vaterunser singen. Vor allem die Volksschulkinder begleiten das gerne mit Handbewegungen und Gesten. Am Anfang richten sich beide Arme nach oben. Bei „Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ strecken wir die Arme Richtung...

  • 06.09.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt
Journalismus als Beruf

Warum möchten Sie Journalistin werden? In einer Zeit wie dieser, in der wir durch Social Media mit Informationen des aktuellen Geschehens regelrecht überflutet werden, kann es schnell passieren, dass man den Überblick verliert. Deshalb ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die dafür sorgen, dass wir alle Informationen geordnet aufnehmen können. JournalistInnen stellen nicht nur die Beständigkeit der Demokratie sicher, sondern sorgen auch dafür, dass die Gesellschaft richtig aufgeklärt und...

  • 06.09.23

Positionen - Ernest Theußl
So viele Züge gehen

Ich bin steter – und oft auch leidgeprüfter – Zugfahrer. Beim Einsteigen schon die bange Frage: Habe ich den richtigen Zug, werde ich einen Platz finden, und wird er wohl pünktlich ankommen, damit ich den Anschluss nicht verpasse? Die Anzeigetafel – ein Erlebnis von Weite und Ferne: Zürich, München, Wien und Prag. Du brauchst nur einzusteigen, am Abend bist du dort. Wie oft drängen sich mir Gilbert Bécauds berühmte Worte ins Bewusstsein: So viele Züge geh’n, wer weiß, wohin! Und dann die...

  • 06.09.23
Foto: Christa Carina Kokol

Mutworte - Christa Carina Kokol
Im Kinderschnitzel sind keine Kinder drin

Nach einigen Urlaubstagen sollte die Arbeit im Job, daheim oder ehrenamtlich gut von der Hand gehen. Doch gerade die ersten Tage sind oft mühsam. Und dann drückt mir noch die „Frage der Woche“ aus einer Tageszeitung aufs Gemüt: „Ist der Mensch ein Auslaufmodell?“ Wenn die KI (Künstliche Intelligenz) alles besser kann als ich, werde ich bald nur noch im Park Vogerl füttern. Schön, aber was ist mit meinen Talenten und Erfahrungen, meiner Verantwortung für das Leben auf dieser Welt? „Ohne...

  • 06.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Schöpfungszeit und Schulzeit

Neben dem Jänner (bürgerliches Jahr) und dem Dezember (Kirchenjahr) ist auch der September ein Jahresbeginn. Bei uns beginnt das Schuljahr und das Arbeitsjahr. In der orthodoxen Kirche beginnt das Kirchenjahr auch am 1. September. Mit diesem Tag wird der Gedanke der Schöpfung verbunden. In der katholischen Kirche bei uns wurde eine „Schöpfungszeit“ festgelegt. Sie beginnt mit dem Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung am 1. September und dauert bis zum Gedenktag des Schöpfungspatrons...

  • 30.08.23
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