Papst fordert Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza
Papst Franziskus hat die Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza und eine Beachtung der humanitären Regeln im Krieg gefordert.
Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst am Sonntag: „Ich verfolge weiter mit großem Schmerz, was in Israel und in Palästina geschieht. Ich denke besonders an die Kinder und an die Alten.“ Für die Bevölkerung des Gazastreifens forderte der Papst humanitäre Korridore, um die Versorgung sicherzustellen. Außerdem hat der Papst zu einem weltweiten Tag des Betens und Fastens gegen den Krieg aufgerufen. „Es reicht! Kriege sind immer eine Niederlage.“ Möglicherweise befinden sich auch argentinische Freunde des Papstes unter den Hamas-Opfern.
HUMANITÄRE KORRIDORE
Auch der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner fordert die Errichtung eines humanitären Korridors, um die Bevölkerung im Gazastreifen mit dringend benötigten Hilfslieferungen zu versorgen. Das Recht Israels, sich gegen den Terror zu verteidigen, schließe den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht aus. Aktuell würden keine Hilfslieferungen ins Krisengebiet gelangen, gleichzeitig sei die Zivilbevölkerung nicht in der Lage, aus dem Gazastreifen zu fliehen. Trinkwasser und Lebensmittel seien knapp, auch die Versorgung mit Medizin sei nicht gewährleistet.
DIPLOMATIE
Die Caritas begrüßte vor diesem Hintergrund die Aussagen von Außenminister Alexander Schallenberg, der, die „historische Verantwortung Österreichs“ betonend, diplomatische Vermittlungen im Konflikt in Aussicht gestellt hatte. Auch die Vereinten Nationen haben die Errichtung eines humanitären Korridors gefordert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Sonntag angesichts des israelischen Evakuierungsaufrufs für Zivilisten in Gaza vor der Verschärfung einer „humanitären Katastrophe“ gewarnt.
UNMENSCHLICHER TERROR DER HAMAS
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die Terroranschläge der Hamas in Israel auf „das Schärfste“ und als „unmenschlich“ verurteilt; zugleich forderte er eine Zweistaatenlösung für Israel und Palästina. Er betonte die Verbundenheit des Vatikans mit den betroffenen, überwiegend jüdischen, Familien.
Wie bereits vor ihm Papst Franziskus betonte der Chefdiplomat des Vatikans das Selbstverteidigungsrecht Israels „im Rahmen der Verhältnismäßigkeit“ und ohne die Zivilbevölkerung in Gaza zu gefährden. Parolin besuchte außerdem überraschend Israels Botschaft beim Heiligen Stuhl, um seine tiefe Betroffenheit und Solidarität mit Israel zum Ausdruck zu bringen.
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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