Freiheit auf zwei Rädern

Für viele sind Mopeds die einzige Möglichkeit, um mobil unabhängig zu sein. Doch die Gefahren sind nicht zu unterschätzen.

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Ein Moped erweitert den Mobilität sradius von Jugendlichen vor allem am Land ungemein. Doch viele Eltern haben Bedenken, leider oft zu Recht.

Besonders am Land müssen sich Jugendliche meistens etwas einfallen lassen, wenn sie von den Eltern unabhängig mobil sein möchten. Viele möchten daher ein Moped als erste motorisierte Mobilität, die nach wie vor als Inbegriff für „Freiheit“ steht. Den Eltern ist das oft nicht ganz geheuer – ein Moped gibt bei einem Unfall keinen Schutz, es ist teuer in der Anschaffung und im Betrieb, und oft brauchen es die Jugendlichen nur für kurze Zeit, weil sie ohnehin bald den Autoführerschein machen und nicht mehr mit dem Moped fahren wollen.

OFT FEHLEN DIE ALTERNATIVEN
Manche Jugendliche sind fast auf das Moped angewiesen, wenn sie z. B. ihren Ausbil-dungs- oder Arbeitsplatz nicht anders erreichen. Eine Alternative ist für manche ein „Mo-ped-Auto“, also ein Leichtfahrzeug, das man genauso mit dem Führerschein AM lenken darf. Man ist damit dem Wetter nicht so ausgesetzt. Bei einem Unfall gibt es etwas mehr Schutz als das Moped, mit einem normalen Auto ist das sicher nicht vergleichbar. Beides, Moped und Leichtfahrzeug, gibt es auch mit E-Antrieb.

LUST AUF FAHRRAD
Mit dem Elektro-Antrieb hat auch das Fahrrad wieder an Attraktivität gewonnen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat im Jahr 2022 erhoben, dass Jugendliche dreimal so oft mit dem Fahrrad fahren wie mit Moped oder Motorrad. 9 Prozent sind häufig damit unterwegs, 82 Prozent nie. Der Anteil an Leuten, die den öffentlichen Verkehr – Bahn, Bus, städtische öffentliche Verkehrsmittel – nutzen, ist doppelt so hoch bei den 16- bis 20-Jährigen im Vergleich zu Erwachsenen.

Wo es ein gutes Angebot an Anrufsammeltaxis oder Nachtbussen gibt, wird das von den Jugendlichen auch angenommen, für die Allgemeinheit sind sie leider teuer.

Der VCÖ hat sich vor allem dafür ausgesprochen, Jugendliche bei der Mobilitäts- und Verkehrsplanung viel mehr einzubinden. Wenn das Angebot stimmt und sie es selbstständig nutzen können, sind Jugendliche gern klimafreundlich unterwegs, egal ob Öffi oder Fahrrad.

GEFAHREN
Der Traum von der ersten motorisierten Mobilität kann natürlich auch schnell zerplatzen: Jede:r achte mit Moped-Führerschein (Lenkerberechtigung AM) im Alter von 15 bis 17 Jahren ist einmal in einen Unfall involviert, ist beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zu erfahren. Dort spricht man sich längst für mehr Praxis für den Moped-Führerschein aus.

Tatsächlich lauern für junge Verkehrsteilnehmer:innen viele Gefahren und Herausforderungen. Sie sind oft leichter abgelenkt, Alkohol und andere Drogen oder Medikamente werden unterschätzt, genauso Müdigkeit und Fahrtauglichkeit. Die mangelnde Fahrpraxis und unangepasste Fahrgeschwindigkeit führen häufiger zu Unfällen. Wenn dann noch übermütiges Imponiergehabe, Leichtsinn und Selbstüberschätzung dazu kommen, wird es richtig gefährlich.

Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) bietet kostenlose Workshops für Schulen an, bei denen Jugendliche genau auf diese Gefahren aufmerksam gemacht werden. Eltern könnten die Schule auf dieses Angebot aufmerksam machen.

ANGEBOTE IM INTERNET
Das Österreichische Jugendrotkreuz hat eine Website eingerichtet, auf der Jugendlichen auch mittels Videos anschaulich gezeigt wird, wie sie Unfälle vermeiden und im Ernstfall helfen können: https://www.mopedfit.at

JUDITH MOSER-HOFSTADLER

Weitere hilfreiche Adressen im Internet:
www.sicheransziel.at/mobilitaet/motorrad-und-moped
www.vcoe.at
www.kfv.at

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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