Gastkommentar von Gudrun Sailer
Kein Machtwort - weit und breit
Noch selten hat ein Schreiben von Papst Franziskus so viel Zustimmung bei konservativen und so viel Enttäuschung bei reformorientierten Kräften der katholischen Kirche ausgelöst wie „Querida Amazonia“. „Nicht gut, aber das Beste, was von diesem Papst zu erwarten war“, lautete das Urteil auf der einen Seite. „Überflüssig und mutlos“ auf der anderen. Beide Lesarten sind extrem. Extrem selbstbezogen, meine ich. Warum? Weil beide engen und vorwiegend westlichen Denkmustern gehorchen und im Kern...