Kommentar

Beiträge zum Thema Kommentar

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Martin Kolozs, Publizist. | Foto: Kolozs

Heilsquelle

Nahe meiner Wohnung steht ein fast zweihundert Jahre alter Brunnen, den als Standbild die heilige Margareta von Antiochia mit dem Drachen schmückt; über den beiden Wasserauslässen liest man in den grauen Stein geschnitten das Wort Salus (Heil), welches sowohl das Versprechen der Quelle sowie die Hoffnung der davon Trinkenden ausdrückt. Zu Beginn der Corona-Krise hat eine Frau dort mehrere Kerzen aufstellt und selbstverfasste Gebete dazwischen gesteckt, und ich befürchtete, dass dieses kleine...

  • 19.05.20
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Wolfgang Bahr, Publizist. | Foto: Kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

...und bleib gesund

Politiker und Freunde sagen es und auch mir ist es vielleicht schon einmal herausgerutscht: das derzeit allgegenwärtige „Bleiben Sie gesund“. Und doch habe ich ein Unbehagen, wenn ich es höre. Kann ich denn jemanden auffordern gesund zu bleiben? Schuster, bleib bei deinem Leisten: Da liegt es am Schuster, ob er meinem Rat folgt. Treu sein, beieinander bleiben: Da liegt es an mir, wie ich mich entscheide. Christian Haidinger, der Altabt von Altenburg, erzählt in seinen Lebenserinnerungen, wie...

  • 11.05.20
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Ingeborg Schödl, Publizistin. | Foto: Kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Sicht- und unsichtbare Masken

„Der Mai ist gekommen“, so beginnt das Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel aus 1841. Und weiter heißt es „da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus...“ Nun wir schreiben Mai 2020, haben zwar keine Lust an diesen herrlichen Frühsommertagen zu Hause zu bleiben, aber wir müssen. Die Parole „Abstand halten“, akzeptieren die meisten Menschen auch. Gegen die Maskenpflicht in Geschäften und Verkehrsmitteln haben dagegen manche Bedenken. Sie möchten das Gesicht des Nächsten sehen, dessen Gefühle...

  • 09.05.20
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Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Epidemie der Angst

Gerade, weil wir eine derartige Bedrohung noch nicht erlebt haben, ist es nicht schlecht, sich an die klassische Kurzgeschichte aus ähnlich anmutenden Zeiten zu erinnern. Die Pest rast auf ihrem Gaul durch die Wüste und überholt eine Karawane. „Wohin des Weges, und dazu noch so schnell?“, fragt der Karawanenführer. „In die Großstadt. Dort werde ich tausend Menschen töten.“ Nachdem ein paar Monate vergangen sind, trifft die Pest. dieselbe Karawane auf dem Rückweg wieder. Vorwurfsvoll schreit ihr...

  • 22.03.20
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