Katharina Grager

Beiträge zum Thema Katharina Grager

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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Die stille Begleiterin

Das Sakrament der Firmung spendete mir, vom damaligen Bischof Egon Kapellari beauftragt, Kanonikus Georg Stoff – in meiner Erinnerung ein älterer Herr mit gütigem Blick. Ich weiß noch, wie feierlich ich mich fühlte, als er mich bei der Firmspendung mit meinem Vornamen ansprach: „Katharina, sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Viele Firmlinge beginnen in diesen Wochen rund um den Christkönigssonntag – oft mit einer Vorstellung im Gottesdienst – ihren Weg zu diesem Sakrament...

  • 20.11.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Ich bin ein Schaf

In meiner ersten Pastoraltheologie-Vorlesung fragte der Professor, ob wir wüssten, was eine Pastorale sei. Ich habe ein Instrument gelernt und in Musik maturiert, aber mir fiel nicht ein, was er hören wollte: ein Hirtenlied. Das Wort Pastoral taucht in der Kirchensprache alltäglich auf. Bald werden in unserer Diözese vier neue PastoralreferentInnen in ihren Dienst gesendet. Sie stellen sich in dieser Ausgabe vor (S. 12, 13). Sie werden SeelsorgerInnen sein. Menschen auf ihren Lebens- und...

  • 06.11.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Ein langer Winter

Die Apothekerin lacht, als ich meine Frage nach einer bestimmten Sorte Hustenpastillen mit einem „Bitte die größte Packung, die Sie haben“ ergänze. „Ja, der Winter ist noch lang“, antwortet sie. Es war ein kühler Herbstmorgen, und noch plagte mich kein Husten. Ebenso wie der Winter noch nicht begonnen hat. Aber die Pastillen habe ich gern auf Vorrat zu Hause. Die Erntezeit war von jeher die Zeit zum Vorräte-Anlegen: Marmeladen und Kompotte einkochen, Gemüse einlegen oder in anderer Form...

  • 16.10.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Was bleibt?

Ehejubiläen haben besondere Namen, um die gemeinsame Zeit wertzuschätzen. 25  Jahre: die Silberne Hochzeit – ein Vierteljahrhundert hat Bleibendes geschaffen. 50 Jahre: die Goldene Hochzeit – die Ehe hat standgehalten und sich als wertvoll erwiesen. 60 Jahre: die „unzerstörbare“ Diamantene Hochzeit. Und später die Gnadenhochzeit: Gottes Gnade zeigt sich im langen, gemeinsamen Leben. Nicht alle Paare können so hohe Ehejubiläen miteinander feiern, weil die Umstände oder der Tod sie trennen....

  • 02.10.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Was tun?

Gebannt saß gefühlt halb Österreich, womöglich halb Europa, vor Fernsehgeräten und verfolgte letztes Wochenende die Nachrichten zum Extremwetter in vielen Teilen Europas. Gefühlt die andere Hälfte stand im Wasser und versuchte noch, Hab und Gut oder gar Leben zu retten. Die Unwetter haben nicht nur Existenzen zerstört, sondern Tote gefordert. Auch in Österreich. Ich bin an der Mur aufgewachsen. Dort habe ich auch Hochwasser erlebt, aber nichts davon ist mit den Bildern vom letzten Wochenende...

  • 18.09.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Wessen Wille geschehe?

So sollt ihr beten, sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“ (Vgl. Mt 6,9f.) Jesus hat sich Gottes Willen unterworfen. Die für mich eindrücklichste Situation wird im Garten Gethsemane beschrieben, als er zu seinem „Abba“ betet: „Vater, wenn es dein Wille ist, dann lass diesen bitteren Kelch (...) an mir vorübergehen. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.“ „Ich...

  • 04.09.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Verschenkte Zeit?

Mit dem Smartphone in der Hand und darauf einer Straßenkarte geöffnet steige ich aus dem Zug. Nein, ich bin nicht in Rom oder einer anderen mir fremden Stadt angekommen. „Nur“ ein Randbezirk von Graz war mein Ziel. Von der S-Bahn-Haltestelle brauche ich zu Fuß laut Smartphone ca. 15 Minuten bis dorthin, wo ich in einer halben Stunde einen Termin habe. Ich gehe also langsam. Zu früh stehe ich eine Straßenecke entfernt und fülle die Wartezeit damit, E-Mails zu lesen. Und da war sie: Die...

  • 14.08.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Dabei sein ist alles?

„Schneller, höher, weiter“ – so habe das Motto der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit gelautet. Klingt nach Wettbewerb und Kampfgeist. Wenn ich an ein olympisches Motto denke, fällt mir „Dabei sein ist alles“ ein. Für Sportler:innen sei bereits die Teilnahme eine große Ehre. Eine Medaille mit nach Hause nehmen zu können, wäre noch eine Draufgabe. So funktioniert das nicht? Um (sportliche) Höchstleistungen zu bringen braucht es erbitterten Ehrgeiz und den klaren Willen zum Sieg? „Dabei sein...

  • 31.07.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Lass gut sein

Hitzewelle titeln Zeitungen. Im Sommer ist Hitze normal, sagen andere. Vor der gefährlichen Klima-Erwärmung mit Anstieg der Meeresspiegel und weiteren Folgen warnen WissenschafterInnen. Wenn ich an Sommer denke, fallen mir nicht nur schöne Urlaube, Jungscharlager oder Baustellen-Erlebnisse ein. Mir scheint auch, dass die Hitzewellen zuletzt mehr wurden. Im Gespräch mit älteren Menschen wird mein Gefühl oft bestätigt. Auch Statistiken belegen es. Heiße Tage gab es früher schon. Und kalte Tage...

  • 17.07.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Auf Reisen

„Vergesset nicht, Freunde, wir reisen gemeinsam …“ So beginnt ein Gedicht von Rose Ausländer. Im Zug wird mir das oft gleichermaßen klar, wie ich es ebenso gerne – ganz gegen Rose Ausländers Wunsch – vergessen würde. Wenn zwei Teenager lautstark über Fußball, Fortgehen oder ihre Hausaufgaben diskutieren. Wenn der Mann mit dem Laptop auf dem Schoß pausenlos telefoniert. Wenn einer sein Jausenbrot herausholt und der Geruch von Leberwurst mir um 6.44 Uhr eher Übelkeit bereitet. „Vergesset nicht...

  • 03.07.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Selbst checken

Manchmal, wenn es an der Supermarktkassa hektisch ist, gehe ich zum „Self-check-out“ – das sind Selbstbedienungskassen, die dort zusätzlich angeboten werden. Weilʼs schneller geht. Auch bei einem großen Möbelhaus staunte ich kürzlich, als ich im riesigen Kassenbereich nicht mehr viele KassiererInnen in einer Reihe erblickte, sondern nur mehr je eine für vier Selbstbedienungskassen. Ohne einen Rechnungszettel kein Entkommen, merke ich. Ein Schranken nach den Kassen fordert einen Barcode. Ich...

  • 19.06.24
Texte zum Sonntag
Foto: Zerche
2 Bilder

11. Sonntag im Jahreskeis | 16. Juni 2024
Meditation

Not-wendig Wasser. Eine Erfrischung. Ab ins kühle Nass. Ein klarer Bergsee. Eine Augenweide. Das Meeresrauschen. Beruhigend. Einschläfernd. Fernweh. Und dann: Sturzbäche, ein Wolkenbruch, es schüttet wie aus Kübeln, binnen Minuten steigt das sonst harmlos plätschernde Bächlein über die Ufer und reißt alles mit sich, was ihm in die Quere kommt. Ein Feuerwehrmann rettet sich auf eine Insel und kann nur tatenlos zusehen, wie Autos in einer schmalen Durchfahrt eingeklemmt werden. Die Insassen...

  • 12.06.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Was ist ideal?

Der erste Tag nach meinem Urlaub ist grau und verregnet. Die Erinnerung an die türkise kroatische Adria und die milde Sonne wirken wie von einem anderen Stern. Als ich morgens an einer Werbung für Badekleidung vorbeikomme, hätte mich Fernweh packen können. Hätte. Die braungebrannten Frauen in Bikinis vor traumhafter Strandkulisse wecken jedoch andere Gedanken. Ihre Körper wirken perfekt: schlank, aber nicht zu sehr, definierte Bauchmuskeln, aber nicht zu muskulös, gleichmäßige Rundungen, aber...

  • 05.06.24
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