Gesellschaft & Soziales
Für die Deutschen war er ein Schandvertrag: Vor 100 Jahren trat der sie demütigende Versailler Friedensvertrag in Kraft.
Der Frieden, den keiner wollte
Papst Benedikt XV. sprach von einem „rachsüchtigen Diktat“ und forderte Gerechtigkeit auch für die Kriegsverlierer. „Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in diese Fesseln legt?“, klagte der Ministerpräsident des Deutschen Reiches, Philipp Scheidemann, und begründete damit im Mai 1919 seinen Rücktritt. Und der Soziologe Max Weber kommentierte: „Nun wird [...] der Friede diskreditiert sein, nicht der Krieg.“ Die Rede war vom Versailler Vertrag, der vor 100 Jahren, am 10. Januar...