Hauskirche im Advent| 4. Adventsonntag
Und-Engel, komm!
Zu Hause Kirche-Sein ist mehr als (miteinander) beten. Kirche sein umfasst unser ganzes Leben: wie wir miteinander und mit uns selbst umgehen, wie wir für andere sorgen, wie andere erkennen können, dass Gott für uns eine Rolle spielt … Die Coronazeit hat die Frage verstärkt: Wie kann und will ich meine Gottesbeziehung feiern, sodass mein Leben und mein Beten zusammenpassen?
Hinführung: Himmel UND Erde, Gott UND Mensch, unmöglich UND möglich. Heute verbinden sich die großen Gegensätze, wenn Gott durch seinen Engel auf die Offenheit und Bereitschaft eines Menschen trifft. Das kleine Wörtchen UND gewinnt zentrale Bedeutung. „Mache dich auf“ ist die Vorbereitung, UND die Brücke, „Werde Licht!“ das Ziel.
Still werden: Eine Kerze oder die vier Adventkranz-Kerzen entzünden. Geben wir dem Licht in uns Platz, indem wir eine Zeitlang nur in die Flammen schauen. Einatmen UND ausatmen – das eine geht ohne das andere nicht – einatmen UND ausatmen. Immer wieder. Mit dem Ausatmen das Dunkle wegschicken, mit dem Einatmen Licht in uns einsaugen … (Mit Kindern: Wie lange können wir ganz still sein? Eventuell mitstoppen.)
Kreuzzeichen: Im Namen Gottes, der uns Mutter und Vater ist, im Namen Jesu, der uns Wegbegleiter und Freund ist, im Namen der Heiligen Geistkraft. Amen
Gebet:
Ich bin da vor Dir, Gott, mit meinem Leben,
das ich manchmal als bunt,
manchmal als ganz grau erlebe.
Ich bin da mit Sorgen, Müdigkeit, Trauer,
aber auch mit Freude, Hoffnung und einer großen Sehnsucht.
Lass mich annehmen (mit den Händen eine Schale formen) deine Fülle,
deine Frische und deine Verheißung.
Amen.
Zum Nachdenken: Wo sehe ich in erster Linie schwarz ODER weiß, wo das „Entweder ganz ODER gar nicht“? Wo bräuchte es in meinem Leben dieses verbindende UND? Wie viel geht eigentlich unter einen Hut, wenn wir die jeweils andere Position oder Möglichkeit so an uns heranlassen, dass sie uns nicht mehr bedroht? Kann ich innerlich offen werden für das andere oder wie Maria für den GANZ ANDEREN – GOTT?
Evangelium: Lk 1, 26–38 (siehe Seite 25).
Vertiefung: Eine Hoffnungsgeschichte schreiben, etwas, was wir selbst erlebt haben oder was wir für die Zukunft erhoffen. In Gemeinschaft: einander Zukunftsträume erzählen.
Fürbitten:
• Ich bitte um eine Perspektive für die vielen jungen Menschen, die Corona orientierungslos gemacht hat.
• Ich bitte um Lebenssinn und Arbeit für die vielen Arbeitslosen unserer Zeit.
• Ich bitte um Frieden und die Kraft zum Durchhalten in den Corona-belasteten Familien.
• Ich bitte um …
Vater unser.
UND-Segen
Gott, du bist Mutter UND Vater,
Freundin UND Arzt,
Erfinderin UND Gesprächspartner,
Philosophin UND Gärtner,
Wegweiserin UND Lehrer,
Lebensspenderin UND Trost,
Ruhepol UND Energie,
… UND … (eigene Worte einsetzen)
Schenke uns die Fähigkeit,
UND-Engel zu sein,
die Unmöglichkeiten
zu Möglichkeiten machen,
die nicht nur schwarz
oder weiß sehen,
sondern Farbe ins Spiel bringen,
die wie eine Brücke
die Spannung aushalten,
um zwei Ufer zu verbinden.
Segne das kleine Wort UND,
mache es bedeutsam
in unserem kleinen
und großen Leben.
Segne jetzt uns selbst, und sende uns
als deine UND-Engel in die Welt.
Amen.
Gute und entspannte Vorbereitungstage auf das Weihnachtsfest wünscht Marlies Prettenthaler-Heckel.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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