18. Sonntag im Jahreskreis | 31. Juli 2022
Meditation
Nur ein Lied …
… das eine junge Frau sang:
„Wenn die Herzen in den Augen trüben,
wenn die Träume dir den Rücken zukehren,
bleibst du bei mir.
Wenn der Alltag dir die Leichtigkeit nimmt, wenn die Schmetterlinge abgestürzt sind,
bleibst du bei mir.
Wenn ich mal für ’ne Zeit verschwinde
und mich manchmal neu erfinde,
bleibst du bei mir.
Wir hab’n uns ausgezogen bis aufs Hemd,
gestanden, wer wir wirklich sind.
Weil du alle meine Fehler kennst
und trotzdem immer zu mir rennst,
bleib ich bei dir, bleibst du bei mir.
Wenn die Ebbe in der Flut versandet
und der Sommer sich in Herbst verwandelt,
bleibst du bei mir, bleib ich bei dir.
Wir hab’n uns ausgezogen bis aufs Hemd,
gestanden, wer wir wirklich sind.
Wenn mich die dunklen Schatten fressen
und ich sogar deinen Namen vergesse,
bleibst du bei mir.
Wir hab’n uns ausgezogen bis aufs Hemd
gestanden, wer wir wirklich sind.“
Es ist keine Frage in diesem Lied – gesungen von Tina Naderer und gerade wieder populär geworden –, sondern die Gewissheit und die letztendliche Schlussfolgerung aus den komplexen Verstrickungen einer Beziehung langer Jahre. Sich auf diese Gedanken einlassen bedeutet Risiko. Denn die Antwort ist so simpel wie kompliziert. Eine, an der man immer zweifelt. Die einem oft einfach zu banal vorkommt, viel zu einfach für eine letzte Wahrheit für jeden Tag sowieso.
Erkennen, wer er wirklich ist, das geschieht in jedem Zähneputzen, gestanden, wer wir sind, ohnedies oder auch manchmal nicht so ganz. Wir sind wie so oft auf Rückzug und er eine Konstante, in der wir uns wiederfinden können, denn auch er hat uns gestanden, wer er wirklich ist.
„Egal, es wird gut, sowieso – immer geht ’ne neue Tür auf irgendwo.“
Gisela Remler interpretiert Tina Naderer
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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