13. Sonntag im Jahreskereis | 27. Juni 2021
Meditation
Was mit uns geht
Die Sonderzüge fahren wieder ab, die Autos setzen sich in Bewegung. Wir gehen zurück in die Dörfer und Städte des steirischen Landes. In unsere Wohnungen und morgen wieder an unsere Arbeitsstätten. Wir fahren auf Urlaub. Und wir wandern auch dem Ende unseres Lebens zu. Aber wir sind nicht allein.
Mit uns geht das Evangelium. Die acht Seligkeiten sind sein Herzstück. Dieses Evangelium von unserem Herrn Jesus Christus muss zu allen kommen! Auch dorthin, wo es vergessen scheint, wo es zu den Akten gelegt wurde, wo es nicht dazuzupassen scheint.
Es ist ein Widerspruch in sich, wenn das Evangelium nicht weitergegeben wird. Es ist dazu da, dass es weitergesagt wird und durch das ganze Land läuft. Wir sagen es nochmals mit den Worten unseres Papstes Johannes Pauls II.: „Im Geheimnis der Erlösung wird der Mensch neu bestätigt und in gewisser Weise neu geschaffen.“
Lassen wir uns von niemandem und von nichts verwirren: Die Freude der Kirche kommt aus der Kraft der Auferstehung. Geführt von dieser Freude treten wir nun in ein Jahrzehnt des Evangeliums – das Evangelium in unseren Seelen, in unseren Familien, aber auch in den Ordnungen und Taten der Gesellschaft.
Mit uns geht unsere Mutter Maria. Sie war die erste Botin des Evangeliums, als sie über das Gebirge zu Elisabeth eilte. Sie hat das Evangelium der Erlösung neben dem Kreuz stehend ertragen. Sie hat mit den Aposteln am Pfingsttag den Geist Gottes empfangen.
Mit uns geht die Erinnerung an den Katholikentag. Wir konnten 40.000 Kreuze verschenken. Das dreifache Herz, in vielen Hunderttausenden in der Steiermark sichtbar, wird nicht so schnell verschwinden. Beide sind Urkennzeichen der Kirche: ihr mütterliches, geduldiges Herz, die kleine und große Brüderlichkeit ihrer Glieder, umfasst von der endlosen Liebe Jesu Christi. Und er trägt das Kreuz mit den Menschen. Es ist das Zeichen der Hoffnung und Zukunft.
Gehen wir nun in Frieden nach Hause. Grüßen Sie alle, die bei Ihnen sind, zumal die Mühseligen und Beladenen, aber auch jene, die Jesus Christus aus dem Blick verloren haben. Vielleicht merken sie nur nicht, dass er in ihrer Seele geblieben ist.
Gott schütze unsere Heimfahrt, und er bewahre unsere Freude. „Selig, die den Frieden des Evangeliums stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden!“
Aus dem Schlusswort von Bischof Weber beim Steirischen Katholikentag 1981.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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