32. Sonntag imJahreskreis | 12. November 2023
Meditation - Chillen mit Gott

Nacht der 1000 Lichter in der Pfarre Laßnitzhöhe.  | Foto: Pfarre

Mein Vater war Landwirt mit einem großen Betrieb und zugleich Lokführer. Diese enorme berufliche Doppelbelastung hat er mit erstaunlicher Leichtigkeit gemeistert. Sein Geheimnis? Er hat das Haus auf unserem entlegenen Hof kaum ohne ein fröhliches Lied verlassen – manchmal war es ein alter Schlager, oftmals ein origineller Jodler. Lebensbejahung pur! Unser Vater hat uns damit eine ungemein positive Einstellung mitgegeben – und ein dankbares Aufschauen zu Gott.

Lobpreis als Aufschauen? Ich denke an eine morgendliche Bergtour. Am Gipfel angelangt, wird hinter der Horizontlinie ein strahlender Feuerball sichtbar: Kaum zu glauben! Wow! Spontan rutscht es einem heraus: Großartig! Lieber Gott, Dein Design! Lobpreis richtet den Blick auf Gott hin, dessen Größe alles Begreifen übersteigt. Die Schöpfung sicher kein Zufall! Worship ist der zeitgemäße Begriff für Lobpreis – im englischsprachigen Raum mit eigenen Charts. Spirituell und chillig zugleich.

Vorbilder für einen echten Lobpreis sind Kinder, die ungeniert ihrer Begeisterung freien Lauf lassen. Wir sollten von ihnen lernen. Und Hand aufs Herz: Wer freut sich nicht über ein herzerfrischendes Lob? Einfach, ohne Absicht, jemandem etwas Schönes zusprechen: Schön, dass wir uns sehen. Toll, dass du da bist! Genau das hat Gott uns schon längst zugesagt, oftmals liebevoll ins Herz geflüstert: Bin stolz auf dich! Also: Chillen mit Gott!

Besser geht’s nicht
Wenn ich kurz einmal zurückblicke – wie viele Sorgen und Bedenken im Voraus, und doch hat sich alles bestens gefügt.
Besser geht’s nicht!

Wenn ich an die vielen Ängste denke – totales Versagen schon befürchtet im Voraus, und nichts von dem, das Gegenteil geschah.
Besser geht’s nicht!

Wenn ich mich an die Widerstände erinnere – die mutlosen, dunklen Stimmen im Voraus, und keine von ihnen hatte dann recht.
Besser geht’s nicht!

Wenn ich also jetzt schon Dir vertraue – und wage zu glauben, zu hoffen im Voraus, mein Gott, wie viel Gutes wird letztlich geschehen.
Besser geht’s nicht!

Hermann Glettler (HG.), Hörgott. Gebete in den Kangfarben des Lebens, tyrolia verlag

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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