33. Sonntag im Jahreskreis | 17. November 2024
Kommentar

Ist alles nur Krise?
Beinahe täglich werden wir mit erschütternden oder besorgniserregenden Ereignissen konfrontiert. Die Welt scheint von einer Krise in die nächste zu torkeln. Und das in immer kürzeren Abständen, sodass sich die Krisen längst überlagern und von multiplen Krisen gesprochen wird. Zugleich wächst das Misstrauen gegenüber solchen Ängste und Unsicherheiten auslösenden Nachrichten. Denn nicht zuletzt befinden wir uns ja auch in einer Glaubwürdigkeitskrise.

Angst lähmt jedoch und verfestigt das Bestehende, sie verstärkt die heraufbeschworenen Krisen. Angst motiviert nicht zu einer heilsamen Veränderung der Verhältnisse, sondern führt zu Resignation, Verleugnung und Verdrängung.

Wenn Jesus von apokalyptischen Szenarien spricht, von kosmischen Erschütterungen, die die Fixpunkte unseres Lebens zum Einsturz bringen, dann tut er es nicht, um Schrecken zu verbreiten, sondern um uns aufzurichten. Weder sollen wir angsterstarrt in den Abgrund blicken, noch realitätsverweigernd den Kopf in den Sand stecken, sondern mit Zuversicht und gutem Mut Christus in den Blick nehmen, der uns entgegenkommt und uns die Kraft gibt, die Welt als guten Lebensort für alle Geschöpfe zu gestalten.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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