7. Sonntag der Osterzeit | 12. Mai 2024
Kommentar

Nicht von der Welt, aber in der Welt

Es ist weithin üblich, Himmlisches und Weltliches, Göttliches und Menschliches, Heiliges und Profanes fein säuberlich zu trennen. Das religiöse Leben steht auf der einen Seite, der banale Alltag auf der anderen und zwischen beiden gibt es kaum Berührungspunkte. Eine solche Trennung hat jedoch zur Folge, dass Religion zur bloßen Brauchtumspflege verkümmert, dass sie ihre das Leben gestaltende Kraft verliert.

Wir können hinter dem ganzen Leben Jesu das Anliegen erkennen, diese beiden Bereiche zu verbinden. Sie werden von Jesus sehr wohl unterschieden, aber nicht voneinander getrennt. Und das überbrückende Element ist das Gebet. Ein betender Mensch setzt sich der Gegenwart Gottes aus, lässt sich von ihm ansprechen und bringt die Welt, in der er lebt, mit Gott in Berührung.

In einem großen Gebet empfiehlt Jesus seine Jünger dem Vater an. Sie sind nicht von der Welt, aber in der Welt. Und dort sollen sie auch bleiben. Als Christen sollen wir uns nicht absondern, sondern die Welt mit der Gegenwart Gottes, mit der Kraft seines Geistes und mit seiner Liebe durchdringen. Unser ganzes Leben soll Gebet sein und die ganze Welt ein heiliger, heilvoller Ort sein.

Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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