6. Sonntag der Osterzeit | 5. Mai 2024
Kommentar

Kein Gefühl, sondern ein Auftrag

Wie kein anderes Thema beschäftigt die Liebe in ihren unterschiedlichsten Dimensionen und Ausprägungen die Menschen. Die Bandbreite reicht von romantischer Verliebtheit bis zur zerstörerischen „Amour fou“, von selbstloser Nächstenliebe und Freundschaftsliebe bis hin zur Liebe zur Natur, zum Haustier oder zu einem Hobby. Es geht dabei um große Gefühle ebenso wie um Banalitäten, um Kraftquellen für das Leben, um Leidenschaft und Hingabe.

Auch die biblischen Texte und die Worte Jesu sparen nicht mit Aussagen über die Liebe. Sie helfen uns, das Wesen dieser menschlichen Urkraft zu verstehen. Die Liebe erscheint uns ja oft als etwas Rätselhaftes. Sie ist unverfügbar, wir erleben sie als Geschenk. Die Erfahrung, geliebt zu sein, macht uns erst fähig, zu lieben.
Die Quelle der Liebe ist Gott. Was Jesus selbst vom Vater empfangen hat, gibt er an seine Jünger weiter. Seine Liebe lebt in all jenen Menschen weiter, die ihn zum Maßstab ihres Handelns und ihrer Beziehungen machen. Dabei geht es nicht um große Gefühle, sondern um einen Auftrag. Wir sollen die Welt mit der göttlichen Liebe erfüllen. Und wenn wir selbst davon erfüllt sind, wird es unsere Lebensfreude vermehren.

Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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