1. Adventsonntag | 3. Dezember 2023
Kommentar
Die letzte Generation und ihre Erben
Vor den Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ habe ich großen Respekt. Natürlich sind ihre Protestaktionen Störfälle in unserem Alltag. Doch eine solche Störung der gewohnten Lebensweise haben wir dringend nötig, wenn wir uns die nüchterne Faktenlage zum Klimawandel vor Augen halten. Es braucht Menschen, die unbequem sind und aufrütteln, damit wir aus unserer Lethargie erwachen. Statt zu polarisieren und die Engagierten zu kriminalisieren, sollten wir uns gemeinsam der Realität stellen. Für mich sind sie keine Anarchisten, sondern Propheten. Wir sollten ihre Sorge sehr ernst nehmen, damit unsere Generation nicht tatsächlich die letzte der Menschheit ist, sondern sich als die letzte Generation begreift, die den Klimakollaps noch abwenden kann.
Von bedrohlichen Szenarien, die das kosmische Gleichgewicht erschüttern, spricht auch Jesus. Und er prophezeit schon der damaligen Generation, dass sie dies alles erleben werde. Aber er legt eine klare Handlungsempfehlung dazu. Nicht Panik oder Resignation, nicht egoistische Ignoranz und Realitätsverweigerung sind angebracht, sondern Wachsamkeit. Es gilt, die Zeichen der Zeit zu erkennen und Veränderungen aufmerksam wahrzunehmen.
Wer wachsam ist, hat einen Ausblick in die Zukunft, der Hoffnung verheißt. Was auf uns zukommt, ist nicht Auslöschung, Zerstörung und Untergang, sondern Christus, der die ganze Schöpfung in sich aufnimmt. Er kommt den Menschen jeder Generation entgegen. Wer hellwach ist, nimmt ihn in der Gegenwart wahr.
Alfred Jokesch
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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