11. Sonntag im Jahreskreis | 18. Juni 2023
Kommentar

Geht mit Gott!

Die Phasen des kollektiven Innehaltens während der Coronapandemie haben viele als heilsame Entschleunigung erlebt, und es wurde prognostiziert, dass diese Zäsur unseren Lebensstil verändern würde. Geblieben ist davon nicht viel. Eher kommt mir vor, dass das Bedürfnis, Versäumtes nachzuholen, und der Druck, den entstandenen Rückstau abzuarbeiten, das Tempo noch mehr angezogen und den Stresspegel erhöht haben. Die Symptome, die schon Jesus bei vielen wahrgenommen hat, haben sich verschärft: Müdigkeit und Erschöpfung, viel zu erledigen und ein Mangel an Arbeitskräften.

Auch der Therapievorschlag Jesu, die Anweisungen, die er seinen Jüngern mitgibt, kann uns in der aktuellen Situation gut weiterhelfen. Das Erste, was sie tun sollen, ist zu beten. Gebet ist nicht das Letzte, was bleibt, wenn alle anderen Mittel versagen, sondern es soll am Beginn all unseres Tuns stehen. Wir sollen Gott mit hineinnehmen in unsere Arbeit, unsere Begegnungen mit Menschen und alle Tätigkeiten. Wir sollen all unsere Lebensbereiche von der Gegenwart Gottes durchdringen lassen. Das entlastet und gibt eine andere Perspektive, das Bewusstsein: Es hängt nicht alles nur von mir ab.

Und dann erteilt Jesus den Jüngern eine Vollmacht. Das ist kein Dekret und keine Urkunde, er stattet sie mit der inneren Kraft der Gewissheit aus, dass Gott in ihnen wirkt. Mit dieser Kraft sollen sie unreine Geister vertreiben, die Geister des Egoismus und der Gier, der Angst und des Misstrauens,
der Unruhe und des Getrieben-Seins. Wo diese Geister zurückweichen, können auch die Krankheiten unserer Zeit heilen.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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