Dreifaltigkeitssonntag | 4. Juni 2023
Kommentar
Gott kommt unserem Suchen entgegen
Das Wesen des dreifaltigen Gottes ist im Letzten ein tiefes, unergründliches Geheimnis, das unser Verstehen immer übersteigt. Wenn du ihn erfasst, sagt der hl. Augustinus, ist es nicht Gott. Wer es mit Gott ernst meint, muss sich darauf einstellen, das ganze Leben lang ein Suchender, eine Suchende zu bleiben, und sich auf das Abenteuer einlassen, Gott immer wieder von Neuem und in anderer Weise kennen zu lernen und in ihn hineinzuwachsen.
Das Schöne dabei ist: Gott kommt uns bei unserem Suchen entgegen. Er sehnt sich danach, von uns gefunden zu werden. Die Bibel ist voll mit Geschichten, die davon erzählen und zeigen, dass Gott den Menschen hilft, ihn immer klarer zu erkennen und ihm tiefer zu vertrauen. Unermüdlich ist er damit beschäftigt, falsche Gottesvorstellungen zu korrigieren.
So schenkt Gott dem Mose, der ihn in den Wolken des Himmels sucht, die Erfahrung, dass er neben ihm, an seiner Seite steht, dass er nicht grausam und furchteinflößend ist, sondern gütig, barmherzig und geduldig. Diese völlig unerwartete Begegnung ermutigt Mose dazu, Gott einzuladen, inmitten seines Volkes zu wohnen. Vertrauen wächst aus der Beziehung.
In Jesus schließlich geschieht die höchste Verdichtung und Konkretisierung dieses Entgegenkommens. Er kennt Gott wie kein anderer, ist mit ihm wesenseins und lässt uns erfahren, dass Gott kein strenger Richter, sondern ein großzügiger Retter ist. Wir können ihm vorbehaltlos vertrauen und dabei die Erfahrung machen, dass sein Geist in unserem Innersten anwesend ist.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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