2. Fastensonntag | 5. März 2023
Kommentar
Was dich leuchten lässt
Nach der alpinen Schi-WM wird nun im slowenischen Planica in den nordischen Disziplinen um Medaillen gekämpft. Besonders hell glänzen solche, wo Sportlerinnen und Sportler – wie Cornelia Hütter, Nina Ortlieb oder Eva Pinkelnig – es nach schweren Verletzungen und langen Leidenswegen zurück an die Spitze geschafft haben. Das gibt Kraft und Bestätigung, es entschädigt für viele Schmerzen, Anstrengungen und Entbehrungen, es ist ein Lichtblick nach einem langen Tal der Tränen.
Etwas Ähnliches wird Jesus und seinen engsten Freunden am Berg Tabor geschenkt. Nur ist es hier eine momenthafte Vorwegnahme der Herrlichkeit, der Jesus auf seinem Lebensweg zielstrebig entgegengeht, die ihm und den Jüngern Kraft gibt, das erst bevorstehende Leid, das ihnen dieser Weg zumuten soll, zu tragen und auszuhalten. Neben Jesus auf dem Podest erscheinen Mose und Elija, die ihn in ihre Mitte nehmen und als eine ganz große Gestalt des Glaubens ausweisen.
Was das Angesicht Jesu leuchten lässt, ist die feste Gewissheit, ohne Wenn und Aber geliebt zu sein. Für ihn ist Gott keiner, bei dem man sich Anerkennung und Wohlwollen erst verdienen muss. Gott liebt ihn nicht, weil Jesus seinem Willen gehorsam ist. Es ist genau umgekehrt: Das Wissen, dass Gott ihn bedingungslos liebt und zu ihm steht, was auch immer kommen mag, gibt ihm die Kraft, der Spur seines Herzens und seines Gewissens zu folgen – egal, ob er dafür Anerkennung oder Ablehnung, Lob oder Kritik erntet, ob er damit Karriere macht oder in den Tod geht. Gerade deshalb sollen wir auf ihn hören und ihm in seine innige Gottesbeziehung folgen.
Alfred Jokesch
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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