2. Adventsonntag | 5. Dezember 2021
Kommentar

Wer etwas zu sagen hat

Wer sind die Gestalterinnen und Gestalter dieser Welt? In Geschichtsbüchern wird vor allem über die Herrschenden geschrieben, die Könige, Fürsten und Päpste. Doch Impulse für eine wirkliche Weiterentwicklung der Menschheit sind selten von ihnen ausgegangen. Die Geistesblitze und Geniestreiche, die Erfindungen und Entdeckungen, die Erkenntnisse, die neue Dimensionen des menschlichen Bewusstseins erschlossen haben, haben sich meistens ganz woanders ereignet.
Auch im Evangelium werden die Namen der Regierenden erwähnt, vom Kaiser bis hin zu den Hohenpriestern. Doch das dient bloß der historischen Einordnung des Geschehens. Mit dem Voranschreiten der Geschichte haben sie nichts zu tun – es sei denn, indem sie versuchen, es zu kontrollieren oder zu unterbinden. Nicht sie trifft das Wort Gottes, sondern einen einfachen Mann in der Wüste. Nicht weil Johannes mächtig ist, wählt Gott ihn aus, sondern weil er offene Sinne und einen wachen Geist hat, kann Gottes Wort bei ihm landen. Johannes hat nicht groß das Sagen in der Welt, aber er hat etwas zu sagen, er hat eine Botschaft. Damit berührt er die Sehnsucht vieler, die zu ihm in die Wüste kommen, sich taufen lassen und verändert, als neue Menschen, zurückkehren. Er wird zum Wegbereiter für ein ganz neues Kapitel in der Geschichte Gottes mit den Menschen.
Menschen, die etwas zu sagen haben, weil sie offen sind für den Geist Gottes und den Nerv der Zeit treffen, finden wir auch heute. Um sie zu hören, kann
es auch für uns hilfreich sein, hinauszugehen in die Wüste.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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