27. Sonntag im Jahreskreis | 4. Oktober 2020
Kommentar

Seid sorglos – aber nicht gedankenlos

Die „Fridays for future“-Bewegung bündelt weltweit junge Menschen, die ihre Stimme erheben, damit endlich ausreichend schnelle und wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz gesetzt werden, bevor der ominöse Kipppunkt überschritten ist. Sie sind die Erben dieser Erde, und ihr Schicksal, ihre zukünftigen Lebensbedingungen hängen davon ab, ob wir jetzt in der Lage sind, unseren Egoismus, unsere Ignoranz und kurzsichtige Profitgier zu überwinden. Die Coronakrise hat gezeigt, zu welch massiven Veränderungen die Weltbevölkerung innerhalb kürzester Zeit fähig ist. Warum ist das bis dato in Klimafragen nicht möglich?
Der Erbe im Gleichnis Jesu ist ein Sinnbild für die zukünftige Generation. Mit dem tragischen Ende dieser Geschichte will uns Jesus aufrütteln und zu einer Umkehr, einer grundlegenden Veränderung unseres Denkens und Handelns bewegen. Die Winzer haben den Weinberg gepachtet, nicht gekauft. Sie können daher über seine Erträge nicht nach eigenem Gutdünken verfügen. Sie handeln aber, als wäre er ihr Eigentum, und stellen Ansprüche, die sich dann nur durch den Einsatz von brutaler Gewalt befriedigen lassen.
Die Erde ist unser Weinberg, den Gott uns anvertraut hat. Wir tragen Verantwortung, dass ihre Erträge allen Menschen zugute kommen und dass wir sie in einem lebenswerten Zustand an die Nachwelt übergeben. Paulus ruft uns zu: Sorgt euch um nichts! Wohl aber sollen wir in einer demütigen Ausrichtung auf Gott verantwortungsvoll und weitblickend leben. Sorglosigkeit bedeutet nicht Gedankenlosigkeit.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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