Meditation - Mariä Himmelfahrt | 15. August 2021
Das Christentum …
Das Christentum setzt nicht alles auf die Gesundheit.
Das Christentum kann der rastlosen
Seelenwanderung nichts abgewinnen.
Im Christentum kann nicht alles beim Alten bleiben.
Das Christentum feiert nicht den Missmut am Dasein.
Das Christentum ist nicht abgenützt.
Das Christentum bewohnt keine Nationalität.
Das Christentum ist keine Sache, für die man sich vor allem dauernd entschuldigen muss.
Das Christentum vermehrt sich nicht durch Ansteckung, sondern wächst durch vernünftige Anziehung.
Das Christentum kann nicht an den Krüppeln vorbei in den Himmel blinzeln.
Das Christentum braucht keine Gotteshäuser.
Das Christentum ist keine Variante des Brauchtums.
Das Christentum besteht nicht nur aus Moralvorschriften.
Das Christentum begnügt sich nicht mit der weltlichen Zukunft, es setzt auf die Zukunft der Zukunft.
Das Christentum verzichtet nicht auf seinen Unterschied zu den anderen Religionen.
Das Christentum behauptet nicht, alles über Gott gesagt zu haben oder sagen zu können.
Das Christentum verzichtet nicht auf die Aussicht, dass wir einmal erfahren, wer wir sind.
Das Christentum behauptet nicht, dass der Himmel oben ist.
Das Christentum besteht nicht nur aus Rechtgläubigkeiten.
Das Christentum hat noch kein ausreichendes Wort für die Tiere gefunden.
Für den Gott des Christentums gibt es keinen Dreck.
Für das Christentum sind alle Gräber leer.
Es gibt kein Christentum ohne Gesichter.
Das Christentum ist keine Antwort, sondern ein Wort.
Das Christentum ist nicht der einzige Kontakt Gottes mit der Welt.
Das Christentum hat es am wenigsten leicht mit seinem eigenen Programm.
Das Christentum weiß um den Götzen, der Hunger hat nach den Schmerzen der Geschöpfe, aber es verehrt ihn nicht.
Für das Christentum ist nichts und niemand überflüssig.
Das Christentum vertröstet nicht.
Aus: Gottfried Bachl, Was das Christentum nicht ist, Salzburger Briefe 15/2006, in: www.sbg.ac.at/syt/texte/
Bachl/Salzburger-Briefe/Bachl-SB15-Christentum.pdf
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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