Aus meiner Sicht
Christliche Ökumene

Herbert Meßner, Chefredakteur | Foto: Neuhold

Christliche Ökumene als vielstimmiger Chor
Die Kirche war immer ein Ort, wo viel gesungen wird. Das Lob Gottes drängt zum Singen. Und es lässt sich nur unzureichend mit Worten ausdrücken, wenn wir Gott unser Herz voll Freude, Dank, Klage, Bitte oder gar Sprachlosigkeit ausschütten.
Der Gesang der Kirche hatte zunächst das Ziel, die vielen Stimmen zu einer zusammenzuführen, etwa im Gregorianischen Choral. Im Lauf der Zeit ist aber auch der mehrstimmige Gesang in der Kirche heimisch geworden, wo verschiedene Stimmen einen harmonischen oder auch polyphonen Zusammenklang ergeben.
Vielleicht hat gerade deshalb Musik immer eine ökumenische Komponente gehabt. Die Werke großer Meister, zum Beispiel von Bach, haben Konfessionsgrenzen übersprungen. In den Gesangbüchern kamen auch Autoren der jeweils anderen Konfession vor, wobei manche Texte auch konfessionsspezifisch „nachgebessert“ wurden. In den letzten Jahren hat auch immer mehr ostkirchliches Singen bei uns Eingang und Gefallen gefunden.
Ich finde es schön, dass das Singen heuer Thema des Ökumenischen Wochenendes in Graz am 24. und 25. Jänner sein wird. Mit 18. Jänner beginnt ja die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Verschiedene Kirchen werden mit ihren Melodien einander begegnen.
„Wer singt, betet doppelt“ lautet das von altersher bekannte Motto des Ökumenischen Wochenendes. Nicht nur weil Singen mehr ausdrückt als Worte, sondern auch weil Singen zueinander führt. Eine schöne Weise, miteinander zu glauben.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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