UNO Nachhaltigkeitsziele | Teil 17
Ziele für Nachhaltige Entwicklung
KENNENLERNEN
Was ist das Ziel?
Das 17. Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, "Partnerschaften zur Erreichung der Ziele", will durch Kooperation und Zusammenarbeit die Mittel bereitstellen und Rahmenbedingungen schaffen, damit alle anderen 16 Ziele erfolgreich umgesetzt werden können.
Warum?
Die Herausforderungen, die in den anderen 16 Zielen für nachhaltige Entwicklung behandelt werden, sind komplex und miteinander verbunden. Daher braucht es viele Akteure, die zusammenhelfen.
Was kann ich tun?
Bildung und Bewusstsein: Informiere dich über die Ziele für nachhaltige Entwicklung und teile dein Wissen mit anderen. Bewusstsein zu schaffen ist ein wichtiger erster Schritt.
Freiwilligenarbeit: Engagiere dich ehrenamtlich bei lokalen oder internationalen Organisationen, die sich für nachhaltige Entwicklung und globale Partnerschaften einsetzen.
Nachhaltiger Konsum: Unterstütze Unternehmen und Produkte, die nachhaltig wirtschaften und faire Handelspraktiken fördern.
Politisches Engagement: Setze dich politisch ein, zum Beispiel durch Petitionen, Wahlbeteiligung und das Engagement für politische Maßnahmen, die globale Partnerschaften fördern.
Unterstützung von NGOs und Initiativen: Spende an oder unterstütze NGOs und internationale Initiativen, die sich für globale Partnerschaften und nachhaltige Entwicklung einsetzen. Solche Organisationen gibt es auch im kirchlichen Raum: Welthaus, Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung, Sei So Frei der Katholischen Männerbewegung, u. a.
Glossar
ODA steht für "Offizielle Entwicklungshilfe" (Official Development Assistance). Es handelt sich um Finanzmittel, die von den wohlhabenderen Ländern bereitgestellt werden, um die wirtschaftliche Entwicklung und das Wohlergehen von benachteiligteren Ländern zu unterstützen. Diese Mittel können in Form von Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten oder anderen Formen der finanziellen Unterstützung gewährt werden.
Netto-ODA ist die bereinigte Summe der offiziellen Entwicklungshilfen. Dabei werden die Brutto-ODA-Zahlungen der Geberländer um die Rückflüsse (Kredittilgungen oder Zinszahlungen) der Empfängerländer bereinigt. Somit ist dieser Betrag ein wesentlicher Indikator für die tatsächliche finanzielle Unterstützung, die Entwicklungsländer erhalten, und bietet eine präzisere Grundlage für die Analyse und Bewertung der internationalen Entwicklungshilfe.
ODA-Mittel für Daten (Official Development Assistance for Data) beziehen sich auf finanzielle und technische Unterstützung, die von Geberländern und internationalen Organisationen bereitgestellt wird, um die Datenerhebung, -analyse und -nutzung in Entwicklungsländern zu verbessern. Diese Unterstützung ist entscheidend, um die Kapazitäten der Länder zu stärken, verlässliche und aktuelle Daten zu produzieren, die für die Planung, Umsetzung und Überwachung der Entwicklungsziele notwendig sind.
HINSCHAUEN
mit Margareta Moser
Globale Herausforderungen lösen: Das ist als entwicklungspolitische Einrichtung unser wichtigster Auftrag. Dazu braucht es Partner vor Ort. Partner, mit denen wir auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten. Mit allen unseren Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika haben wir den Anspruch, partnerschaftlich zu arbeiten und nicht aufzutreten wie ein Geldgeber, der am längeren Ast sitzt. Denn Partnerschaften können so viel mehr, als nur Projekte zu finanzieren. Dazu ist es wichtig, das große Ganze zu sehen. Es handelt sich nicht um isolierte Probleme der Partnerländer, sondern um globale Themen. Zu unseren Partnern gesprochen: Ihr habt ein Problem und wir haben ein Problem, und die beiden sind miteinander verbunden – und deswegen müssen wir sie auch gemeinsam lösen.
Mit unserer argentinischen Partnerorganisation INCUPO sind wir seit drei Jahren in einer Partnerschaft, in der wir noch einen Schritt weitergehen: Im Projekt Alianza arbeiten wir gemeinsam mit bäuerlichen Betrieben aus der Steiermark und Argentinien für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Dabei sind nicht länger wir Geldgeber und INCUPO Empfänger, sondern wir haben einen gemeinsamen Geldgeber. Wir beide setzen Aktivitäten um und sind miteinander dafür verantwortlich, die gesetzten Ziele zu erreichen. Zentral dabei ist nicht nur die Partnerschaft zwischen uns Organisationen, sondern vor allem die Partnerschaft zwischen den bäuerlichen Betrieben aus beiden Ländern. Gemeinsam erreichen wir viel mehr.
Und wir lernen dabei so viel voneinander. Wie oft lerne ich vom strategischen Denken meiner argentinischen Kollegin. Und wie sehr genieße ich es, Vorschläge machen zu können und zu wissen, dass wir ehrlich darüber diskutieren werden – und nicht die Argentinier einfach tun, was wir wollen, nur weil wir die Geldgeber sind. Sondern weil wir für ein gemeinsames Ziel arbeiten und beide unseren Beitrag leisten, um es zu erreichen.
Margareta Moser begleitet im Welthaus Graz Projekte im Senegal und in Brasilien und koordiniert das Projekt Alianza Österreich–Argentinien.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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