Geheimes Kräuterwissen | Teil 03
Schlafen leicht gemacht
Schlaf ist etwas elementar Wichtiges. Menschen können nicht 24 Stunden funktionieren, sagt der Prämonstratenser-Chorherr Benedikt Felsinger: „Der Schlaf ermöglicht es uns, loszulassen, damit wir uns neu geschenkt werden können.“ Kräuter können diesen Prozess positiv beeinflussen, indem sie die Nerven stärken und durch ihre Wirkungen Leib und Seele zur Ruhe kommen lassen.
Mit Baldrian zur Ruhe
Kräuterpfarrer Benedikt ist davon überzeugt, dass durch einen guten Schlaf vieles verarbeitet werden kann, das sich im Lauf des Lebens angesammelt hat und die Psyche belastet: „Das Kraut Baldrian beruhigt das Gemüt, stärkt die Nerven und fördert das klare Denken.“ Kräuter wie Baldrian, die schlaffördernd wirken, sind vor allem für Menschen hilfreich, die nicht medikamentös gegen ihre Schlafprobleme vorgehen wollen, sondern lieber eine „grüne Stütze aus der Natur“ zu Rate ziehen, wie Benedikt Felsinger sagt.
In Teeform oder als Tabletten ist Baldrian sehr beliebt. Weniger bekannt ist die Anwendung eines ätherischen Baldrian-Öls. Vor dem Schlafengehen wird der Bereich eine Hand breit oberhalb des Bauchnabels mit einigen Tropfen Baldrian-Öl eingerieben. Das sogenannte Sonnengeflecht, ein wichtiger Nervenknotenpunkt, wird dadurch angesprochen und soll zu einem guten Schlaf verhelfen.
Beruhigender Hopfen
Schon die schöne Form der herabhängenden Fruchtzapfen des Hopfens machen Herrn Benedikt ruhiger und gelassener. Hopfenblütentee regt den Appetit an und gleicht außerdem bei unruhigen Nerven, Depressionen oder Einschlafstörungen aus. Für den Kräuterpfarrer hängt ein guter Schlaf vor allem auch daran, ob sich Menschen Zeit nehmen, immer wieder die tägliche Betriebsgeschwindigkeit zu drosseln und mehr innezuhalten.
Eine Möglichkeit, das mit der Wirkung des Hopfens zu verbinden, ist ein Hopfenzapfen-Bad vor dem Schlafengehen. Ein Leinensäckchen mit 125 Gramm Hopfenzapfen wird in die halb mit heißem Wasser gefüllte Badewanne gelegt. Nach einer halben Stunde bringt man das Wasser auf die richtige Badetemperatur und entspannt sich in dem Hopfenzapfen-Bad für 15 Minuten. Der ganze Organismus wird dadurch positiv beeinflusst und beruhigt.
Sanfter Duft für angenehme Träume
Eine noch sanftere Möglichkeit, den Schlaf zu fördern, sind getrocknete Kräuter in kleinen Kissen. Aufgrund ihrer besonderen Duftnote sind hier Thymian, Lavendel, Hopfen oder Melisse besonders empfehlenswert. Durch Drücken oder Schütteln der Kissen können sich der Duft und seine beruhigende Wirkung entfalten.
Schlafstörungen können physische oder psychische Gründe haben, sagt Kräuterpfarrer Benedikt: „Wichtig ist dann, Unregelmäßigkeiten wahrzunehmen und sich zum Beispiel mit Kräutern Ruhe zu verschaffen.“ Ein wichtiger Faktor für einen guten Schlaf sind laut dem Prämonstratenser-Chorherrn außerdem die Verdauung und die Atmung. Beides kann für Unruhe im Körper sorgen und verhindern, dass der Mensch durch den Schlaf zur Ruhe kommt.
Guter Schlaf rüstet für den neuen Tag, so Kräuterpfarrer Benedikt: „Gerade wenn es darum geht, das Wohlbefinden von Menschen zu steigern, habe ich tolle Erfahrungen mit Kräutern gemacht.“ Ob mit Hilfe von Baldrian, Hopfen oder anderen beruhigenden Kräutern: Mit diesen Tipps unseres Kräuterpfarrers Benedikt Felsinger lässt sich die Qualität des Schlafes verbessern. „Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr“, um es mit Worten des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer zu sagen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.