UNO Nachhaltigkeitsziele | Teil 15
Leben an Land

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KENNENLERNEN

Was ist das Ziel?
Das Leben am Land schützen, wiederherstellen und nachhaltig nutzen. Dies umfasst die Bewirtschaftung von Wäldern, die Bekämpfung der Wüstenbildung, den Stopp und die Umkehrung der Bodendegradation (s. Seite 5) sowie den Erhalt der biologischen Vielfalt.

Warum?
Ein gesundes Ökosystem ist die Grundlage für das menschliche Wohlbefinden und das Überleben.

Was kann ich tun?
Nachhaltiger Konsum: Beim Kauf von Holzprodukten und Lebensmitteln darauf achten, dass sie aus nachhaltiger Produktion stammen. Zertifizierungen wie FSC (Forest Stewardship Council) und Fair Trade bieten Orientierung.

  • Aufforstung und Schutz von Wäldern: Freiwillige Teilnahme an lokalen Aufforstungsprojekten oder Spenden an Organisationen, die sich für den Waldschutz einsetzen.
  • Reduktion des ökologischen Fußabdrucks: Weniger Fleisch konsumieren bzw. bewusst auf die Herkunft und Aufzucht achten, da besonders die industrielle Fleischproduktion große Flächen Land beansprucht und zur Abholzung beiträgt. Außerdem durch die Reduktion des Energieverbrauchs und Müllaufkommens den eigenen CO2-Fußabdruck minimieren.
  • Umweltbildung: Sich selbst und ande-re über die Bedeutung der Biodiversität und der Ökosysteme informieren und Bewusstsein schaffen.
  • Im eigenen Garten: Einheimische Pflanzen anpflanzen, Blumenwiesen anlegen, Kompost statt Kunstdünger verwenden, Nistkästen und Insektenhotels aufstellen, Wasserquellen für Kleintiere aufstellen, chemische Schädlingsbekämpfung vermeiden, Regenwasser nutzen, Wildnis-Zonen als Zuflucht für verschiedene Arten schaffen u. v. m.


HINSCHAUEN

mit Nikola Laube
10 % der weltweiten CO²-Emissionen verursacht die Bekleidungsindustrie. Pro Kopf werden in Österreich jährlich 25 Kilo neue Kleidung und Schuhe gekauft. Da ich und viele meiner Bekannten, Babys und alte Menschen nicht zu diesem Kreis gehören, gibt es wohl eine Gruppe von Leuten, die 25 bis 50 kg Bekleidung pro Jahr kaufen …
Als ich erstmals als Halterin auf einer einsamen Almhütte war, wurde ich an die sparsame Zeit meiner Jugend erinnert, wo uns der kleine Grund rund ums Haus mit Gemüse und Obst versorgte, im Geschäft kaum etwas verpackt war, man nichts wegwarf, was noch zu brauchen oder reparieren war. Somit verbrauchte man kaum Ressourcen und produzierte keinen Müll. Bei der Kleidung verwendete man lang haltende Naturmaterialien, im Winter zog man sich wärmer an, um nicht so viel heizen zu müssen.
Auf der Almhütte musste ich sehr sparsam mit allem umgehen, da eine Fahrt ins Tal weit und umständlich war. Der Strom war reduziert, das Wasser von draußen zu holen. Für warmes Wasser musste man Holz tragen und den Ofen einheizen – da überlegte man genau, ob man sich mit Warmwasser duscht oder am Brunnen wäscht. Das mag wie ein Rückschritt klingen, war aber für mich eine große Bereicherung. Durch dieses Zurücktreten besinnt man sich auf die wichtigen Dinge und bekommt Zeit geschenkt, in der man nicht durchs Leben hastet, um Materielles anzuhäufen. Zeit, um in der Natur zu sein und sie für sich zu nutzen.
Mit den Möglichkeiten der weltweiten Vernetzung sage ich: „Jugend unserer Welt, schließt euch zusammen, klebt euch nicht auf Straßen, sondern setzt Handlungen – steigt aus aus dem Konsumwahn, dem großen Strom- und Warmwasserverbrauch, dem Überheizen von Räumen, dem Individual- und Flugverkehr, von Plastik, Modetrends, Müll … Mit eurem Vorbild holt ihr auch ältere Generationen ins Boot, und unser Leben wird nicht ärmer, sondern reicher! Die Nachkommen werden es euch danken.“
Dr.in Nikola Laube
Vegetationsökologin, Kräuterfrau, Naturschutzreferentin des Alpenvereins.


Glossar

Bodendegradation ist die Verschlechterung der Bodenqualität, wodurch der Boden weniger fruchtbar ist und weniger Wasser und Nährstoffe speichern kann. Ursachen sind Erosion, Übernutzung, Verschmutzung und der Einsatz von Chemikalien. Dies führt zu geringeren Erträgen in der Landwirtschaft und Verlust an Biodiversität.
Biodiversität bedeutet die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Dazu gehören die vielen verschiedenen Arten von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sowie ihre Lebensräume. Hohe Biodiversität ist wichtig, weil sie stabile und gesunde Ökosysteme schafft, die uns saubere Luft, Wasser und Nahrung liefern.
Ein Ökosystem ist ein Gebiet, in dem Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen zusammen mit ihrer Umgebung wie Boden, Wasser und Luft leben und miteinander interagieren. Alles in einem Ökosystem ist miteinander verbunden und beeinflusst sich gegenseitig. Ein Beispiel für ein Ökosystem ist ein Wald, ein See oder sogar ein Garten.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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