Wo i geh und steh ...| Teil 03
Komm herein

Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche … 
(Pfarrkirche Leoben-Waasen) | Foto: Scheucher
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  • Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche …
    (Pfarrkirche Leoben-Waasen)
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… in einer Kirche

Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Exodus 3,5

Gib uns unseren Ort
So viele Orte
Orte der Einsamkeit, Orte der Gemeinschaft
Heimatorte, Lieblingsorte, Andersorte …

Es gibt Erinnerungsorte, unsere heiligen Orte
Orte der Stille und der Ruhe für die Seele
Orte ewiger Zeit, Heilsorte

Es gibt Unheilsorte,
Misstrauensorte, Egoismusorte,
menschenverachtende Vertreibungsorte,
gottlose Orte

Es gibt Orte der Gegenwart Gottes
in Katastrophen und Not, in Begegnungen,
im Schweigen, im Verzeihen, in der Umarmung
Seine Daseinsorte

Es gibt Schönheitsorte in der Natur
und Kunstorte, die Gottes Gegenwart bezeugen
Kirchen sind solche Gegenwartsorte

Mütterlicher und väterlicher Gott,
du Künstlerin hinter jeder Kunst,
du Architekt hinter jedem Bau,
du Geistkraft, die unsere Seele öffnet:

Gib jedem Menschen seinen Segensort!

Impuls

Kirchen kann man immer anschauen. Dort findet man Ruhe und Kühle und immer Platz zum Sitzen und Rasten. „Kirche sind magische Orte, da spürt man eine besondere Energie …“, sagen heutzutage viele Leute. Zurecht: Weil Kirchen heilige Orte sind, die den Glauben von Jahrhunderten speichern. Sie sind steingewordenes Glaubenszeugnis, Orte der unaufdringlichen Gegenwart Gottes.
„Hier ist Gott zu Hause“, erklären wir Kindern. Gott ist überall, doch in der Kirche ist er besonders erlebbar, weil der Ort uns still werden lässt. Stillwerden ist Voraussetzung für das Hören. Erst wenn ich das Viele, Laute ablege, kann ich mich selbst und vielleicht Gott wahrnehmen, dessen Stimme immer da ist, aber wartend, leise …
Jean-Marie Vianney, bekannt als Pfarrer von Ars, erzählt, wie er einen Bauern beobachtet, der jeden Tag vor und nach der Feldarbeit in der Kirche vor dem Allerheiligsten sitzt. Auf die Frage, was er denn mit Gott so viel zu reden habe, antwortet der Bauer: „Ich schaue ihn an, und er schaut mich an.“ Genau das ist es: Ich darf da sein und Gott anschauen – im Tabernakel oder in einer anderen Darstellung, die mich anspricht. Ich weiß, Gott schaut auch mich liebevoll an und sagt zu mir: „Es ist gut, dass du bist.“

konkret: Eine Kirche besuchen

  • Suche eine Kirche auf – möglichst zu einer Zeit, wo du allein dort sein kannst. Übertritt bewusst die Schwelle vom „profanum“ ins „fanum“, ins Heilige. Nimm dir Zeit, den Raum wahrzunehmen. Wie riecht es? Ist es hell oder düster, strahlt der Raum Weite oder Enge aus? Wo zieht es dich hin?

  • Überlege, wo und wie du vor Gott da sein möchtest. Vielleicht willst du die Arme nach ihm ausstrecken oder dich auf einem Teppich ganz klein machen …
  • Finde deinen Platz. Schau Gott an, und lass dich von Gott anschauen!

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.

Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche … 
(Pfarrkirche Leoben-Waasen) | Foto: Scheucher
Marlies Prettenthaler-Heckel
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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