Firmvorbereitung: Kirche Begreifen | Teil 01
Jugendlichen den Glauben begreifbar machen

 

„Zwei Pfarrer treffen sich. Der eine beklagt sich: ‚Seit einiger Zeit haben sich bei mir in der Kirche Spatzen eingenistet und verschmutzen mir mein schönes Kirchenschiff. Ich hab alles probiert, aber sie kommen immer wieder!‘ Sagt der zweite Pfarrer: ‚Das Problem kenne ich. Ich habe aber dafür die perfekte Lösung gefunden. Ich hab sie alle taufen und firmen lassen, und seither sind sie nie mehr wieder in die Kirche gekommen!‘“

Firmbegleitung wird oft als abwechslungsreiches, aufregendes, spannendes Programm in den Pfarren gestaltet. Verschiedene Modelle stehen nebeneinander und sollen hier in den folgenden Wochen präsentiert werden.

Und trotzdem: Die Ernüchterung so mancher Pfarrer, Firmbegleiter/innen und Pfarrgemeinderäte folgt dann direkt im Anschluss an die Firmspendung, denn der Altersschnitt der Kirchgänger/innen hat sich nicht wirklich gesenkt. Die Jugendlichen bleiben aus. All die bemühte „Show“ um die Firmlinge scheint vergebens zu sein. Warum? Weil Kirche einfach nicht cool ist? Oder weil sie nur zu selten die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ernst nimmt? Oder die Jugendlichen nicht dort abholt, wo sie im Leben stehen, und sie nicht (mehr) berührt? Firmbegleitung kann Jugendlichen den Glauben „BEGREIFBAR“ machen. Dies kann in der Firmvorbereitung durch gelebte Gemeinschaft, abwechslungsreiches Angebot an Workshops und durch Vermittlung, was Kirche ist und macht, gelingen.

Der Eindruck, dass es sich bei der Firmung um das „Sakrament des feierlichen Kirchenaustritts“ handelt, trügt. Der imposanten Zahl von 11.432 Firmlingen im Jahre 2007 stehen gerade einmal 15 Jugendliche (18-jährig) gegenüber, die aus der Kirche in diesem Jahr ausgetreten sind.

Um all dies audiovisuell zu fassen, plant die Katholische Jugend ein Langzeit-Video-Projekt mit, über und von Jugendlichen. Der Film soll das Leben und den Glauben der jungen Christ(inn)en zum Inhalt haben. Die Jugendlichen einer ausgewählten Pfarre werden von der Firmung weg auf ihrem Glaubensweg begleitet, zum Beispiel bei Weltjugendtreffen, auf Wallfahrten und anderen gemeinsamen Aktivitäten. Sie sollen in ihrem „Every-Day-Life“ gezeigt werden abseits von Kirche und kirchlicher Jugendgruppe, etwa beim Fortgehen, in Job und Schule. Das Projekt gibt ihnen Raum, selbst zu sagen, was sie bewegt und ihnen wichtig ist.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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