SR vorgestellt | SR Südoststeirisches Hügelland
Im Gehen zeigt sich der Weg
Im Seelsorgeraum Südoststeirisches Hügelland erleben sich Menschen in zehn Pfarren als Weggemeinschaft und entdecken viel Verbindendes.
Ihr Seelsorgeraum aus der Luft betrachtet: Was sticht sofort ins Auge?
Wolfgang Toberer, SL: Jener Teil des Steirischen Hügellandes, der sich zwischen der Raab und der Mur ausbreitet, wird „Oststeirisches Grabenland“ genannt. In diesem liegt der SR „Südoststeirisches Hügelland“, der zehn Pfarren umfasst, sich über acht politische Gemeinden in zwei verschiedenen Bezirken (SO und LB) erstreckt und in dem ca. 22.500 Menschen leben.
Es ist kein Zentrum auszumachen, sondern einige von Dörfern umgebene Hauptorte. Viele Schüler, Studierende und Berufstätige pendeln über ihren Wohnort hinaus zu ihren Zielen. Als Maßnahmen gegen die rückläufige Bevölkerungsentwicklung verstärken die Gemeinden Betreuungseinrichtungen, Schulen und Infrastruktur, was erste Früchte trägt.
In den Pfarren werden traditionelle Feste mit großer Beteiligung begangen. Musikkapellen, Vereine und dörfliche Initiativen wirken mit und beleben die Gemeinschaft. Eine vielfältige Pastoral begleitet die verschiedenen Generationen im Laufe des Lebens. Zum Kloster Maria Fatima in Trössing kommen Menschen zum Beten, zur Aussprache, zu Feiern und zu Einkehrtagen.
Was sind die inhaltl. Schwerpunkte und wie war der Weg dorthin?
Toberer: Um das Miteinander im SR zu strukturieren, haben sieben Arbeitsgruppen Vorschläge zu folgenden Bereichen erstellt: Liturgie, Kirche und Gesellschaft, Ehrenamt und Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, Soziales und Caritas, Kirchliches Leben in den Dörfern, sowie Kinder, Familie und Jugend. Nach einer Bewertung der Situation beschreibt der im November 2023 vom Bischof bestätigte Pastoralplan die Arbeit und die Ziele der Arbeitsgruppen.
Das Seelsorgeraumblatt „Aufbruch“, in den das jeweilige Pfarrblatt eingeheftet ist, ist im September 2023 zum ersten Mal erschienen. Der seit Februar 2024 bestehende Seelsorgeraumrat unterstützt das Zusammenwirken und weitet den Blick über die Hauptamtlichen hinaus.
Wie war der Prozess der Seelsorgeraum-Werdung?
Christian Plangger, HP: Unser Seelsorgeraum ist immer noch im Entstehen. Wir haben uns offiziell nach dem Startfest im September 2021 gemeinsam auf den Weg gemacht. Das war kein Sprint – es war eher wie eine Wanderung, wo bei der Frage nach der richtigen Wegstrecke nicht auf Anhieb Einigkeit da war. Immer mehr zeigt sich jetzt im Miteinander-Gehen, dass es viel Verbindendes gibt, und wir erleben uns als Weggemeinschaft. Der Seelsorgeraum ist inzwischen zu einem Begriff, einer erlebten Größe geworden: Immer öfter fällt die Bezeichnung „unser Seelsorgeraum“. Da kann man schon Identifikation heraushören.
Gibt es Pfarrgrenzen-überschreitende Angebote und wie werden sie angenommen bzw. getragen?
Plangger: Ja, da ist – Gott sein Dank – einiges entstanden und es bewegt sich auch: Das Team Nächstenliebe, eine Besuchsdienstgruppe, Austauschtreffen ehrenamtlich Engagierter auf Ebene des Seelsorgeraumes. Es gibt gemeinsame Projekte mit Angeboten für ganz unterschiedliche Zielgruppen.
Der Pastoralplan ist erarbeitet und wird jetzt Schritt für Schritt umgesetzt. Leiterinnen und Leiter von Wortgottesfeiern sind dazugekommen und gestalten monatlich am Sonntag oder Samstag Vorabend die Liturgie in ihrer Pfarre mit. Seit gut einem Jahr gibt es mit der periodischen Druckschrift „Aufbruch“ ein gemeinsames Seelsorgeraumblatt aller Pfarren. Veranstaltungen werden gemeinsam beworben und zum Teil auch geplant und durchgeführt …
Da ist viel Leben in unserem Seelsorgeraum. Leben, das nur möglich ist, weil sich viele engagierte Menschen mit ihren Ideen, ihrer Kreativität und auch mit ihrem Organisationstalent einbringen. Das ist großartig!
Was sind die größten Herausforderungen in der Verwaltung des Seelsorgeraums?
Margarete Klobassa, HV: Jede Veränderung wird von Herausforderungen begleitet, das ist auch in unserem Seelsorgeraum nicht anders. Ein großer Schatz sind unsere vielen schönen Kirchen und kirchlichen Gebäude. Die Erhaltung stellt für die meisten Pfarren im Seelsorgeraum wirtschaftlich eine große Herausforderung dar. Darum braucht es ein zukunftsfähiges Konzept über die weitere Nutzung der Gebäude unter vorrangiger Berücksichtigung der Seelsorge.
Eine sehr wertvolle Unterstützung sind die Wirtschaftsräte und Wirtschaftsrätinnen der einzelnen Pfarren, die großartige Arbeit leisten. So können wir voll Zuversicht in die Zukunft blicken.
Diese achten darauf, dass Gesetze und Vorgaben pfarrlicher Verwaltung erfüllt werden. Unterstützt werden sie darin von den Fachreferaten der Diözese. Meine Aufgabe sehe ich darin, Bindeglied zwischen Diözese und den Pfarren zu sein. Besonders wichtig ist mir die Unterstützung der ehrenamtlichen Frauen und Männer.
Wo ist in der Verwaltung Neues entstanden oder im Entstehen?
Klobassa: Im Bereich der Verwaltung hat die Digitalisierung viele neue Möglichkeiten eröffnet. Alle PfarrsekretärInnen im Seelsorgeraum haben Zugriff auf die Pfarrprogramme. Durch diese Vernetzung können sie gut auf die Anliegen der Pfarrbevölkerung im Seelsorgeraum eingehen.
Um die zehn Pfarren im Seelsorgeraum nun gemeinsam im Blick zu haben und die pastoralen Aufgaben optimal zu unterstützen, bedarf es eines übersichtlichen Terminplaners für eine bestmögliche Kommunikation. Da ist der Seelsorgeraum-Planer eine sehr gute Lösung. An einer optimalen Nutzung arbeiten wir noch.
Es war ein Ziel, zusätzliche Möglichkeiten für die BewohnerInnen im Seelsorgeraum zu schaffen: Zum einen das Angebot, sich zur Taufe, Trauung oder Firmung online anzumelden. Weiters die Vernetzung der Telefonanlagen für eine bessere Erreichbarkeit. Wichtig war es uns aber, den Menschen auch in Zukunft zu ermöglichen, persönlich in die Pfarrkanzlei zu kommen. Der persönliche Kontakt ist unverzichtbar!
Pilgernd unterwegs
Der Johannesweg rund um Jagerberg lädt zur Besinnung ein.
Ausgehend von der Renovierung des Johanneskreuzes in Jagerberg ist im Jahr 2011 die Idee für einen meditativen Rundweg entstanden. Die Verse des Evangelisten Johannes und die Erklärungen zum Wort Gottes, die bei den 18 Stationen zu lesen sind, regen im Einklang mit der Umgebung zur Besinnung an!
Dort finden sich Anleitungen zum Krafttanken: Höre die Vögel und das Rauschen des Windes! Lies die Bibelverse und sieh die Schönheit der Umgebung! Genieße die gute Waldluft und die sprudelnde Quelle! Rieche an den Blumen und duftenden Kräutern am Wegrand! Spüre im Winter das Knirschen des Schnees unter den Sohlen! Arbeite an guten Gedanken und spüre die Erholung durch die daraus entstehenden, wohltuenden Gefühle! Achte bewusst auf deine innere Zufriedenheit!
Der Rundweg ist 3,5 Kilometer lang. Mit dem Stichweg zur Rinnquelle, einem besonderen Wasser- und Kraftplatz, sind es vier Kilometer. Parkmöglichkeiten gibt es beim Marktplatz, sowie beim Generationenpark und Naturbadeteich. Der Johannesweg ist ganzjährig tagsüber frei zugänglich und führt zur Hälfte durch Mischwälder.
Die nächste geführte Bibelwanderung findet am Samstag, dem 5. Oktober, statt. Start ist um 14 Uhr mit einer Andacht in der Kirche.
Anna Maria Ladler
Im Blickpunkt
Zahlen und Fakten
SR Südoststeirisches Hügelland
Diese zehn Pfarren gehören zum SR Südoststeirisches Hügelland:
Bierbaum am Auersbach, Bad Gleichenberg, Gnas, Jagerberg, Kirchbach, Mettersdorf, St. Peter am Ottersbach, St. Stefan im Rosentale, Trautmannsdorf, Wolfsberg im Schwarzautale. Im Seelsorgeraum liegt auch das Kloster Maria Fatima in Trössing (Pfarre Bierbaum), es gibt einen Pfarrkindergarten und acht Pflegewohnhäuser.
Kontakt:
HP Christian Plangger:
0676/8742 6265
christian.plangger@graz-seckau.at
HV Margarete Klobassa:
0676/8742 6181
margarete.klobassa@graz-seckau.at
SL Pfarrer Wolfgang Toberer
0664/31 08 182
wolfgang.toberer@graz-seckau.at
Priester im SR:
Christian Grabner (Pfarrer in St. Stefan i. R. und Kirchbach); P. Ignaz Domej (Rektor von Maria Fatima); Grzegorz Półtorak (Provisor); Ion Suru (Aushilfspriester); Maciej Trawka (Provisor für Gnas, Trautmannsdorf und Bad Gleichenberg).
Im Ruhestand: Wolfgang Koschat, Franz Neumüller, Hermann Trunk.
Diakon: Heinz Hödl (St. Stefan i. R. und Kirchbach).
PastoralreferentInnen: Christine Kickmaier, Christian Schenk.
▶ Homepage:
so-huegelland.graz-seckau.at
Legende
SR = Seelsorgeraum
SL = Seelsorgeraumleiter
HP = Handlungsbevollmächtigte/r für Pastoral
HV = Handlungsbevollmächtigte/r für Verwaltung
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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