Wo i geh und steh 2022 | Teil 9

Ich sing dir mein Lied

Halleluja!
Lobt Gott in seinem Heiligtum,
lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
Lobt ihn wegen seiner machtvollen Taten,
lobt ihn nach der Fülle seiner Größe!
Lobt ihn mit dem Schall des Widderhorns,
lobt ihn mit Harfe und Leier!
Lobt ihn mit Trommel und Reigentanz,
lobt ihn mit Saiten und Flöte!
Lobt ihn mit tönenden Zimbeln,
lobt ihn mit schallenden Zimbeln!
Alles, was atmet, lobe den HERRN. Halleluja!

Psalm 150

Ein Lied aus Brasilien
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben,
die Töne, den Klang hast du mir gegeben,
von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde,
du Quelle des Lebens, ich sing dir mein Lied.

Gotteslob, Nr. 867

Impuls

Es ist eine bestimmte Straßenmusikantin in der Grazer Innenstadt, die mir bei diesem schwungvollen Lied aus dem Gotteslob (siehe linke Spalte) einfällt. Sie spielt und singt uns ihr Leben entgegen, seit Jahren ist sie im Sommer da und hat ihr Lachen und ihre Energie nicht verloren.

Was weiß ich von dir, du Frau? Ich höre deine Lebensmelodie und weiß doch nicht, wer du bist. Nicht einmal deinen Namen. Uns trennen die Sprache und der Mut, dich anzusprechen. Aber ich bleibe bei dir stehen und lasse mich von deinem Rhythmus und deinem Schwung anstecken. Ich hoffe, ich lerne dich doch noch kennen, zumindest durch die Sprache der Musik!

Danke, dass du da bist und mich jeden Tag aufmerksam machst, wie wichtig es ist, die innere Freude zu bewahren und sie mit anderen zu teilen – durch Zeit, die wir miteinander verbringen, durch Reden und Singen und Tanzen. Danke für dein tägliches Halleluja!

konkret: Deine Lebensmelodie

• In den angebotenen Straßenzeitungen erfährst du viel über das Leben von Menschen auf der Straße. Es zahlt sich aus und verändert den Blick, solche Lebensgeschichten nachzulesen.

• Welches ist dein Lieblingslied? Wie klingt deine Lebensmelodie
  gerade? Eher in Dur oder Moll, beschwingt, ruhig oder aggressiv?

• In Konzerten, im Gottesdienst oder bei Musikproben: Kennst du das: Musik kann eine Gotteserfahrung sein.

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für
Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.