Seelsorgeräume vorgestellt | Kögelberg-Grazer Feld
Gemeinsamkeiten gefunden
Der Seelsorgeraum Kögelberg – Grazer Feld besteht aus fünf Pfarren, die, verbunden durch die Nähe zur Landeshauptstadt, zusammen durchstarten wollen.
Ihr Seelsorgeraum aus der Luft betrachtet – was sticht sofort ins Auge?
Alois Stumpf, SL: An der Grenze zwischen den Pfarren Heiligenkreuz am Waasen und Allerheiligen bei Wildon am Kögelberg wurde ein kleiner Kopf aus gebranntem Ton gefunden. Mit einem Alter von zirka 7500 Jahren gilt er als die derzeit älteste gefundene Statuette in der Steiermark. Er wird „Idol vom Kögelberg“ genannt und war Vorbild für den Namen des Seelsorgeraums Kögelberg – Grazer Feld. Dazu gehört der südliche Bereich von Graz mit dem Flughafen und großen Gemüsefeldern, aber auch mit großen Industrieansiedlungen und umfangreichem Wohnbau.
Heute verbindet die fünf Pfarren des Seelsorgeraums die Nähe zu Graz. Hier werden die nahe gelegenen Wohnmöglichkeiten, aber auch die vielen Arbeitsplätze und Schulen in der Landeshauptstadt geschätzt, weiters das kulturelle Leben und die vielen Freizeitmöglichkeiten in Graz. Der Hühnerberg – ein verbindender Hügel – ist vielen auch außerhalb des Seelsorgeraums bekannt. Auch das Haus der Stille, der erste Kirchort in der steirischen Diözese, ist durch sein Kursprogramm und das Liederbuch du mit uns bekannt.
Mit fast 35.000 Menschen im Seelsorgeraum gibt es trotz der nur fünf Pfarren eine vielfältige Pastoral. Unser Pastoralplan hat verschiedene Feiern der Gottesdienste, die Kinder, Jugend und junge Familien und die Begegnung mit den Neuzugezogenen als Schwerpunkte. (Näheres siehe Seite 9)
Wie war der Prozess der SR-Werdung?
Elisabeth Hacker, HP: Begonnen hat der Prozess des Seelsorgeraums bereits 2019, und das sehr schwungvoll. Eine Steuerungsgruppe wurde gegründet, die aus Mitgliedern aller fünf Pfarren und dem Haus der Stille zusammengesetzt war. Am Anfang war noch eine Orientierungslosigkeit spürbar. Fragen wie „Was verbindet und was beschäftigt uns in den einzelnen Pfarren?“ waren vorherrschend. Schnell kristallisierten sich hier aber Gemeinsamkeiten heraus. Diese wurden dann in Kleingruppen intensiv bearbeitet und schon Richtung Pastoralplan gedacht. Leider wurde diese Arbeit durch Corona ein Jahr lang ausgebremst. Kurz danach erkrankte meine Vorgängerin schwer, und unser Handlungsbevollmächtigter für Verwaltung ging in Altersteilzeit. Als ich im Jänner 2024 als Pastoralreferentin in unserem Seelsorgeraum angefangen habe, konnte ich bereits die Ergebnisse der Kleingruppen zusammentragen und so unseren Pastoralplan formulieren. Diesen Herbst möchten wir nun richtig durchstarten und uns auf unterschiedlichen Ebenen vernetzen und zusammen denken.
Was sind die größten Herausforderungen in der Verwaltung, und wo entsteht Neues?
Daniela Thosold-Kraus, HV: Die Bewahrung der Eigenständigkeit der einzelnen Pfarren mit ihren lieb gewonnenen Besonderheiten und gleichzeitig das Zusammenwachsen zu einem Team, in dem man auch über den eigenen Tellerrand blickt, ist eine Herausforderung, die uns noch länger begleiten wird. Hier gilt es, geeignete Kommunikationswege zu finden und herauszufinden, wer welche Informationen zu welcher Zeit und in welcher Form benötigt, um gut arbeiten zu können. Darüber hinaus beschäftigen uns Programmumstellungen und die Digitalisierung, die auch vor Pfarrkanzleien nicht Halt macht.
Die Pfarrkanzleien arbeiten derzeit noch sehr selbstständig. Dennoch denken wir laufend darüber nach, wie ein geeignetes Vertretungssystem aussehen könnte, um einerseits die Pfarrsekretärinnen zu entlasten und andererseits auch bei knappen Personalressourcen erste Anlaufstelle für die Menschen in den Pfarren zu sein und zu bleiben. Dazu werden wir weiterhin Syn-ergien suchen und Abläufe optimieren. Es ist mir ein großes Anliegen, mit dem Verwaltungsteam die pastoralen Aufgaben bestmöglich zu unterstützen, z. B. durch eine übersichtliche Terminverwaltung.
Da wir als Führungsteam in dieser Konstellation erst seit kurzem zusammenarbeiten, ist auch hier viel Neues im Entstehen. Wir erarbeiten Regeln für unsere Zusammenarbeit, verteilen Zuständigkeiten neu und organisieren das Arbeitsumfeld für unser Team.
Redaktion: K. Grager
In ihre Lebenswelten
Pastoralplan: Auf die Bewohner:innen des Seelsorgeraums eingehen.
Nicht ohne Stolz blickt der SR Kögelberg – Grazer Feld auf seinen Pastoralplan, der in der Steuerungsgruppe entstand. Durch die Nähe zu Graz kristallisierten sich zwei Themen schnell heraus: Zum einen Kinder, Jugend, junge Erwachsene und junge Familien und zum anderen Neuzugezogene. In allen fünf Pfarren des SR sind diese Schwerpunkte große Herausforderungen. Deshalb sollen in den nächsten fünf Jahren Netzwerke geschaffen werden, in denen alle Beteiligten an den Angeboten selbst mitbestimmen und mitgestalten können. Man will zu den Menschen und in ihre Lebenswelten gehen, z. B. mit Osterspeisensegnungen in neuen Siedlungen.
Weitere Themen im Pastoralplan sind Ehrenamtsentwicklung, Innovation und Öffentlichkeitsarbeit, Nächstenliebe und Schöpfungsverantwortung sowie Gottesdienste und Feiern. Ab Herbst 2024 werden nach und nach in Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen, dem Pastoralrat und Hauptamtlichen die Ziele umgesetzt.
Im Blickpunkt
Zahlen und Fakten
SR Kögelberg – Grazer Feld
Diese fünf Pfarren gehören zum SR Kögelberg – Grazer Feld:
Allerheiligen bei Wildon, Fernitz, Hausmannstätten, Heiligenkreuz am Waasen und Kalsdorf. Außerdem gibt es einen Kirchort: Das Haus der Stille in Heiligenkreuz am Waasen.
Kontakt:
HP Elisabeth Hacker BA:
0676/8742 6729
elisabeth.hacker@graz-seckau.at
HV Mag. Daniela Thosold-Kraus:
0676/8742 6571
daniela.thosold-kraus@graz-seckau.at
SL Pfarrer Mag. Alois Stumpf:
0664/3575944
03134/2218
alois.stumpf@graz-seckau.at
Legende:
SR = Seelsorgeraum, SL = Seelsorgeraumleiter, HP = Handlungsbevollmächtigte/r für Pastoral, HV = Handlungsbevollmächtigte/r für Verwaltung
Das Logo zeigt das „Idol vom Kögelberg“. Die steinzeitliche Figur wurde am Kögelberg gefunden, der (fast) in der Mitte des SR liegt. Die Regenbogenfarben stehen für den Bund Gottes mit uns Menschen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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